Der Weltraum verspätet sich: Unterschied zwischen den Versionen

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Jahrzehntelang haben wir Geschichten für PERRY RHODAN geschrieben, in denen Raumschiffe pünktlich landen, Transportbänder durch Terrania rollen und Postsendungen immer richtig ausgeliefert werden. Die Zukunft war, von den 80ern aus betrachtet, offen. Jetzt mache ich mir da schon mehr Sorgen. Nicht nur wegen Achims Beerdigung, aber das war das erste Mal, dass mich das Universum gehindert hat, an einer Trauerfeier teilzunehmen. Nun gut, das Universum handelt wahrscheinlich nicht mittelbar durch die Bahngewerkschaft, aber so kann ich mir selbst erklären, warum ich nicht Abschied nehmen konnte.<br>
 
Jahrzehntelang haben wir Geschichten für PERRY RHODAN geschrieben, in denen Raumschiffe pünktlich landen, Transportbänder durch Terrania rollen und Postsendungen immer richtig ausgeliefert werden. Die Zukunft war, von den 80ern aus betrachtet, offen. Jetzt mache ich mir da schon mehr Sorgen. Nicht nur wegen Achims Beerdigung, aber das war das erste Mal, dass mich das Universum gehindert hat, an einer Trauerfeier teilzunehmen. Nun gut, das Universum handelt wahrscheinlich nicht mittelbar durch die Bahngewerkschaft, aber so kann ich mir selbst erklären, warum ich nicht Abschied nehmen konnte.<br>
 
Altes Haus! Mach es gut, nimm den Willen für die Tat und mögen mir alle verzeihen, die am offenen Grab standen, und sich wunderten, wo ich bleibe. Daheim. Widerwillig.
 
Altes Haus! Mach es gut, nimm den Willen für die Tat und mögen mir alle verzeihen, die am offenen Grab standen, und sich wunderten, wo ich bleibe. Daheim. Widerwillig.
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2024, 18:51 Uhr

Zu Achims Beerdigung hatte ich mir einen Tag frei genommen. Für mich war es selbstverständlich, dass ich nach Köln fahren und meinem altem Kumpel die letzte Ehre erweisen würde. Vielleicht kein Kölsch am Grab, aber meinen guten Willen wollte ich zeigen. Vielleicht hätte man alte Freunde wiedergetroffen, mit denen man ein paar Worte über den Verstorbenen wechseln kann. Natürlich erhoffte ich mir einen Hinweis auf die Todesursache (reiner Eigennutz, Achim war drei Jahre älter als ich, da fragt man schon einmal nach). Das war alles geplant, um 7.00 Uhr morgens war ich angezogen, sauber und rasiert.
Dann schaute ich in die Bahn-App. Von den sieben möglichen Zügen, mit denen ich es noch geschafft hätte, waren fünf wegen des Streiks abgesagt. Einer fuhr, hielt aber nicht an meinem Wohnort Herford, um überhaupt noch den Zeitplan einzuhalten. Einer war unsicher, brauchte doppelt so lange wie der ICE und würde vielleicht nicht durchfahren. Von einer möglichen Rückfahrt ganz zu schweigen, zu der sich die Bahn zu diesem Zeitpunkt ausschwieg. Der Streik endete dann nachmittags, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht (und es hätte mir nichts genützt).
Also habe ich abgesagt – wie auch Klaus Bollhöfener, der aus der Gegenrichtung kommend dasselbe Problem hatte. Jahrzehntelang haben wir Geschichten für PERRY RHODAN geschrieben, in denen Raumschiffe pünktlich landen, Transportbänder durch Terrania rollen und Postsendungen immer richtig ausgeliefert werden. Die Zukunft war, von den 80ern aus betrachtet, offen. Jetzt mache ich mir da schon mehr Sorgen. Nicht nur wegen Achims Beerdigung, aber das war das erste Mal, dass mich das Universum gehindert hat, an einer Trauerfeier teilzunehmen. Nun gut, das Universum handelt wahrscheinlich nicht mittelbar durch die Bahngewerkschaft, aber so kann ich mir selbst erklären, warum ich nicht Abschied nehmen konnte.
Altes Haus! Mach es gut, nimm den Willen für die Tat und mögen mir alle verzeihen, die am offenen Grab standen, und sich wunderten, wo ich bleibe. Daheim. Widerwillig.