Schwanengesang: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 27. Juli 2024, 14:25 Uhr

Am 11.05. lief der letzte ColoniaCon in Köln in der schönen, gastlichen Räumlichkeit am Rheinufer. Von 1982 bis 2024 liefen hier Cons. Und ich glaube, ich habe (fast) alle besucht.
"Endgame" stand in der Einladung. Und so war es auch ein Schwanengesang – nicht nur auf einen schönen Con, sondern auch auf eine Fan-Generation. Ich gebe es freimütig zu: Ich habe keinen einzigen Programmpunkt besucht. Dafür war ich damit beschäftig, die letzten 42 Jahre in Gesprächen an mir vorbeilaufen zu lassen.
Wir tranken das eine oder das andere Kölsch und ich dachte an jene, die hier früher Gast waren. Und natürlich erzählten wir auch, um die Erinnerung nicht sterben zu lassen. Achim Mehnert, den ich seit meinen ersten Fan-Tagen kannte. Ein großartiger, typischer Kölner, ein begnadeter "Perry Rhodan"-Autor mit mehr als einer Ecke und Kante. Sein Tod kam zu früh und tragisch, aber das ist ja einer der Gründe, warum wir solche Gelegenheiten nutzen müssen, um zu erinnern.
Harvey Patton, der als alter, kranker Mann trotzdem den Weg zu dem Con suchte, um sich über "Perry Rhodan" zu unterhalten oder einfach zu schauen, was aus der Serie geworden war.
Thomas Ziegler, der immer ein wenig wirkte, als wäre er am falschen Ort zur falschen Zeit. Er beantwortete immer wieder gerne Fragen zu seiner Arbeit an "Perry Rhodan", aber er konnte auch über eine Menge anderer Themen informiert und interessant sprechen.
Peter Terrid, mit dem ich am Rheinufer spazieren ging, damit wir endlich einmal klären konnten, ob wir verwandt sind. Mein Vater wurde in Köln geboren, Peter hieß ja in Wirklichkeit auch Ritter und wohnte in Köln. Es war eine lustige Unterhaltung, weil es natürlich überhaupt keine Verbindungen gab. Aber wir hatten eine Menge Spaß. Sein Tod hat mich damals sehr getroffen und es gibt keinen Besuch in Köln, bei dem ich nicht an ihn denke.
Und dann die Fans oder Halb-Profis, die hier in den 42 Jahren zu Gast waren und nicht mehr kommen werden (und das nicht nur, weil es den Con nicht mehr gibt). W. K. Giesa, der immer unterhaltsam war, auch wenn ich mit ihm nie richtig warm wurde. Trotzdem hat es Spaß gemacht, ihm zuzuhören. Winnie Brandt, dessen letzte Arbeit vor seinem Tod tatsächlich die Arbeit an einem Manuskript von mir war. Lotte Brünjes, die erste Frau mit technischem Abschluss und eigenen Interessen, die ich in den frühen 80ern als weiblichen Fan wahrnahm, der nicht als Schwester oder Freundin eines männlichen Fans auftauchte.
Der Rhein floss vorbei und trug Schiffe flussauf und flussab. Die Gondeln überquerten an der Seilbahn den Fluss. Ich hob mein Glas und salutierte dem alten Vater Rhein zu und dachte an jene, die gegangen sind. Und ich hoffe, dass man später irgendwo auch ein Glas auf mich trinkt.
Schwanengesang.