Claus Ritter: Unterschied zwischen den Versionen

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Quelle ist ein in der ehemaligen DDR erschienenes Buch meines nicht verwandten Namensvetters Claus Ritter. Der Titel ist "Start nach Utopolis – Eine Zukunfts-Nostalgie", erschienen in Berlin 1979. Das im ersten Absatz zitierte Gespenst entstammt dem "Kommunistischen Manifest", dessen Startsatz lautete: "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus."<br>
 
Quelle ist ein in der ehemaligen DDR erschienenes Buch meines nicht verwandten Namensvetters Claus Ritter. Der Titel ist "Start nach Utopolis – Eine Zukunfts-Nostalgie", erschienen in Berlin 1979. Das im ersten Absatz zitierte Gespenst entstammt dem "Kommunistischen Manifest", dessen Startsatz lautete: "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus."<br>
 
Zurück zur "Schlaraffia". Bei Claus Ritter heißt es heute herauszurechnenden sozialistischen Kontext:<br>
 
Zurück zur "Schlaraffia". Bei Claus Ritter heißt es heute herauszurechnenden sozialistischen Kontext:<br>
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''"Alle Mittel der Verteufelung mussten nun gegen das »Gespenst« herhalten. »Proletarier« wurde erst einmal zum Schimpfwort gemacht, so dass bis heute niemand sich gerne »Prolet« nennen lässt.''<br>
 
''"Alle Mittel der Verteufelung mussten nun gegen das »Gespenst« herhalten. »Proletarier« wurde erst einmal zum Schimpfwort gemacht, so dass bis heute niemand sich gerne »Prolet« nennen lässt.''<br>
 
''Da gab es beispielsweise die Affäre unter deutschen Künstler des Prager Theaters. Sie hatten sich mit Kunstfreunden zu einem Verein mit dem Namen »Arkadia« zusammengetan.''<br>
 
''Da gab es beispielsweise die Affäre unter deutschen Künstler des Prager Theaters. Sie hatten sich mit Kunstfreunden zu einem Verein mit dem Namen »Arkadia« zusammengetan.''<br>
 
''»Als eines Tages, im Frühjahr 1859, das Mitglied Thomé einen der Seinen, welcher mit irdischen Gütern nicht überreich gesegnet war, zur Aufnahme meldete, kam es zu Erörterungen, in deren Verlauf das Wort Proletarier fiel. Entrüstet ob solcher Beleidigung eines seiner Angehörigen meldete Thomé seinen Austritt aus der Arkadia an, welchem sich die Mitglieder des Theaters sofort anschlossen (…) und auf Vorschlag des Mitgliedes Tobisch wurde dem somit neuerdings gegründeten Verein, der neben der Pflege der Kunst und des Humors die innige Freundschaft und Bruderliebe auf sein Banner schrieb, der Name »Schlaraffia« gegeben.«'' (Zwilling, »Schlaraffia«, 1918, S. 10)''<br>
 
''»Als eines Tages, im Frühjahr 1859, das Mitglied Thomé einen der Seinen, welcher mit irdischen Gütern nicht überreich gesegnet war, zur Aufnahme meldete, kam es zu Erörterungen, in deren Verlauf das Wort Proletarier fiel. Entrüstet ob solcher Beleidigung eines seiner Angehörigen meldete Thomé seinen Austritt aus der Arkadia an, welchem sich die Mitglieder des Theaters sofort anschlossen (…) und auf Vorschlag des Mitgliedes Tobisch wurde dem somit neuerdings gegründeten Verein, der neben der Pflege der Kunst und des Humors die innige Freundschaft und Bruderliebe auf sein Banner schrieb, der Name »Schlaraffia« gegeben.«'' (Zwilling, »Schlaraffia«, 1918, S. 10)''<br>
''So verdankte der später bedeutendste deutschsprachige Künstlerverband des 19. Jahrhunderts seinen Namen diesem bösen Leumund."''<ref>Claus Ritter "Start nach Utopolis – Eine Zukunfts-Nostalgie", Verlag der Nation, Berlin, 1979², S. 95</ref><br>  
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''So verdankte der später bedeutendste deutschsprachige Künstlerverband des 19. Jahrhunderts seinen Namen diesem bösen Leumund."''<ref>Claus Ritter "Start nach Utopolis – Eine Zukunfts-Nostalgie", Verlag der Nation, Berlin, 1979², S. 95</ref><br>
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Schön ist, dass die "Schlaraffia" hier zum bedeutendsten deutschsprachigen Künstlerverband wurde, wenn auch nur des 19. Jahrhunderts und erst einmal nur im Blickwinkel der DDR. Noch schöner ist, dass der Freund ohne irdische Güter offensichtlich Graf Gleichen war, der Gründer der "Tarimundis", meines Herkunftreiches.<br>
 
Schön ist, dass die "Schlaraffia" hier zum bedeutendsten deutschsprachigen Künstlerverband wurde, wenn auch nur des 19. Jahrhunderts und erst einmal nur im Blickwinkel der DDR. Noch schöner ist, dass der Freund ohne irdische Güter offensichtlich Graf Gleichen war, der Gründer der "Tarimundis", meines Herkunftreiches.<br>
 
Unauffindbar ist hingegen das zitierte Buch von Ritter Zwilling, dessen anderes Werk "Aus den Erinnerungen eines alten Schlaraffen" ich antiquarisch auftreiben konnte, aber sein Buch über die "Schlaraffia" ist unauffindbar. Ein Mythos.<br>
 
Unauffindbar ist hingegen das zitierte Buch von Ritter Zwilling, dessen anderes Werk "Aus den Erinnerungen eines alten Schlaraffen" ich antiquarisch auftreiben konnte, aber sein Buch über die "Schlaraffia" ist unauffindbar. Ein Mythos.<br>
 
Aber wer weiß. Der Zukunftsroman ist irgendwie auch ein Mythos, immer eine Erfindung mit sagenhaftem Charakter. Und das passt sowohl zu dem Ritter Claus, der über die "Schlaraffia" schreibt, wie zum Ritter Spejbl, der Zukunftsromane schreibt, wie zum Graf Gleichen, der einen Mythos erschuf.<br>
 
Aber wer weiß. Der Zukunftsroman ist irgendwie auch ein Mythos, immer eine Erfindung mit sagenhaftem Charakter. Und das passt sowohl zu dem Ritter Claus, der über die "Schlaraffia" schreibt, wie zum Ritter Spejbl, der Zukunftsromane schreibt, wie zum Graf Gleichen, der einen Mythos erschuf.<br>
 
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[[Kategorie:Schlaraffia]]
 
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Aktuelle Version vom 13. Februar 2024, 07:34 Uhr

Schlaraffen hört!

Wie der eine oder der andere vielleicht weiß, beschäftige ich mich in meiner Freizeit mit jenem Subgenre der Phantastik, das man allgemein Science Fiction nennt. Wählen wir den schlaraffischen Regeln folgend den deutschen Begriff "Zukunftsroman" für diese Literaturart im Folgenden, um keinen Sassen zu verschrecken.
Das Lesen von Zukunftsromanen alleine macht mich nicht glücklich, ich schreibe auch und lese viel an Hintergrundliteratur. So kam es auch, dass ich an einer eigenartigen Stelle einen Verweis auf die "Schlaraffia" fand.
Quelle ist ein in der ehemaligen DDR erschienenes Buch meines nicht verwandten Namensvetters Claus Ritter. Der Titel ist "Start nach Utopolis – Eine Zukunfts-Nostalgie", erschienen in Berlin 1979. Das im ersten Absatz zitierte Gespenst entstammt dem "Kommunistischen Manifest", dessen Startsatz lautete: "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus."
Zurück zur "Schlaraffia". Bei Claus Ritter heißt es heute herauszurechnenden sozialistischen Kontext:

"Alle Mittel der Verteufelung mussten nun gegen das »Gespenst« herhalten. »Proletarier« wurde erst einmal zum Schimpfwort gemacht, so dass bis heute niemand sich gerne »Prolet« nennen lässt.
Da gab es beispielsweise die Affäre unter deutschen Künstler des Prager Theaters. Sie hatten sich mit Kunstfreunden zu einem Verein mit dem Namen »Arkadia« zusammengetan.
»Als eines Tages, im Frühjahr 1859, das Mitglied Thomé einen der Seinen, welcher mit irdischen Gütern nicht überreich gesegnet war, zur Aufnahme meldete, kam es zu Erörterungen, in deren Verlauf das Wort Proletarier fiel. Entrüstet ob solcher Beleidigung eines seiner Angehörigen meldete Thomé seinen Austritt aus der Arkadia an, welchem sich die Mitglieder des Theaters sofort anschlossen (…) und auf Vorschlag des Mitgliedes Tobisch wurde dem somit neuerdings gegründeten Verein, der neben der Pflege der Kunst und des Humors die innige Freundschaft und Bruderliebe auf sein Banner schrieb, der Name »Schlaraffia« gegeben.« (Zwilling, »Schlaraffia«, 1918, S. 10)
So verdankte der später bedeutendste deutschsprachige Künstlerverband des 19. Jahrhunderts seinen Namen diesem bösen Leumund."[1]

Schön ist, dass die "Schlaraffia" hier zum bedeutendsten deutschsprachigen Künstlerverband wurde, wenn auch nur des 19. Jahrhunderts und erst einmal nur im Blickwinkel der DDR. Noch schöner ist, dass der Freund ohne irdische Güter offensichtlich Graf Gleichen war, der Gründer der "Tarimundis", meines Herkunftreiches.
Unauffindbar ist hingegen das zitierte Buch von Ritter Zwilling, dessen anderes Werk "Aus den Erinnerungen eines alten Schlaraffen" ich antiquarisch auftreiben konnte, aber sein Buch über die "Schlaraffia" ist unauffindbar. Ein Mythos.
Aber wer weiß. Der Zukunftsroman ist irgendwie auch ein Mythos, immer eine Erfindung mit sagenhaftem Charakter. Und das passt sowohl zu dem Ritter Claus, der über die "Schlaraffia" schreibt, wie zum Ritter Spejbl, der Zukunftsromane schreibt, wie zum Graf Gleichen, der einen Mythos erschuf.

Lulu!


  1. Claus Ritter "Start nach Utopolis – Eine Zukunfts-Nostalgie", Verlag der Nation, Berlin, 1979², S. 95