Per Anhalter

Schlaraffen hört!

Zuvorderst: Wer sich darüber beschweren möchte, dass ich im Folgenden über einen eigentlich englisch schreibenden Schriftsteller und sein Werk berichte, der möge seinen Blick kurz zur Wand mit den drei Ehrenschlaraffen der "Ravensbergia" wandern lassen, um dann bekehrt in selbstkritischem Schweigen zu verharren.

Douglas Adams wurde keine 50 Jahre alt. Er starb 2001. Sein Erbe besteht aus ein paar Drehbüchern, drei Krimis, diversen Romanen und eben der Serie "Per Anhalter durch die Galaxis". Eine Trilogie in wahlweise drei, vier, fünf oder gar sechs Bänden. Zu erhalten als Buch, Hörspiel, Fernsehserie, Comic, Film (schlecht schlecht schlecht). Man kann sich vortrefflich streiten, welche Version die beste ist - ich beharre darauf, dass (fast) alle ihren Charme haben. Aber wir bleiben beim Buch.
"Per Anhalter durch die Galaxis" als eines der zehn wichtigsten Bücher in meinem Leben zu beschreiben, wäre nicht übertrieben. Es diente jahrelang nicht nur als lustige Unterhaltung, sondern als Zitations-Referenz, wenn man beweisen wollte, dass man Teil einer bestimmten Gruppe war. Diese Gruppe würde man heute als "Nerds" bezeichnen, aber damals waren sie wir so unwichtig, dass wir nicht einmal einen Namen hatten. Obwohl wir sicher waren, dass wir eines Tages die Weltregierung stellen würden.
"Per Anhalter durch die Galaxis" ist die Geschichte des gleichnamigen Reiseführers, der uns in humorvoller und manchmal weiser Weise den Horizont öffnete. Da gab es Wesen wie den total menschlichen Arthur Dent, den nur menschlich aussehenden Ford Prefect, den zweiköpfigen Zaphod Beeblebrox und … Außerirdische.
Erinnert sei nur an die Vogonen, die unschlagbare Lyrik Klassiker hervorbrachten:
"Oh zerfrettelter Grunzwanzling /
Dein Harngedränge ist für mich /
Wie Schnatterfleck auf Bienenstich."

Man erfuhr etwas über das Schicksal der Erde (wird in naher Zukunft durch Baumaßnahmen an einer Weltraum-Umgehungsstraße vernichtet), die wahren Herrscher der Erde (wahlweise Delphine oder weiße Mäuse), sowie Alkohol und seinen Missbrauch (ich sage nur: Pangalaktischer Donnergurgler).
Viele Fragen beantwortet das Buch – zum Beispiel jene, wo Kugelschreiber hin verschwinden. Aber da bleibt immer die große Frage, auf die man Antworten sucht, eben "Die große Frage nach dem Leben, dem Universum und allem". Der große Computer "Deep Thought" löst die Frage – die Antwort ist 42. Aber das ist ein anders Thema. Das heben wir uns für das Restaurant am Ende des Universums auf.

Lulu!