Willkommen in Night Vale: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Nach vielen Verschlingungen und Verschlängelungen und nur lesend, weil der Zug noch nicht angekommen ist, langweilt das Buch ein wenig herum. Das Ganze wirkt so, als hätte Hunter S. Thompson auf Drogen versucht einen Urban Fantasy-Roman zu schreiben ohne zu wissen, was dieses Genre kann – aber alles zu zeigen, was das Genre nicht kann. Nämlich: Langweilige Geschichten erzählen. Ab Seite 100 wünscht man sich einen Zombie oder einen liebeskranken Vampir, ab Seite 200 sehnt man sich nach einer Teenie-Vampirjägerin und ab Seite 300 möchte man hören, wie der Held wohnt und wie seine Freunde sind.<br> | Nach vielen Verschlingungen und Verschlängelungen und nur lesend, weil der Zug noch nicht angekommen ist, langweilt das Buch ein wenig herum. Das Ganze wirkt so, als hätte Hunter S. Thompson auf Drogen versucht einen Urban Fantasy-Roman zu schreiben ohne zu wissen, was dieses Genre kann – aber alles zu zeigen, was das Genre nicht kann. Nämlich: Langweilige Geschichten erzählen. Ab Seite 100 wünscht man sich einen Zombie oder einen liebeskranken Vampir, ab Seite 200 sehnt man sich nach einer Teenie-Vampirjägerin und ab Seite 300 möchte man hören, wie der Held wohnt und wie seine Freunde sind.<br> | ||
Aber: Pappkameraden wohin man schaut, langweilige, unglaubhafte Städte und eine gestelzte Handlung. Es hilft nicht, dass das Buch erst ein Podcast war (habe ich nicht erfunden, steht so da drin). Aber hip und trendy ist was anderes als gut zu lesen. | Aber: Pappkameraden wohin man schaut, langweilige, unglaubhafte Städte und eine gestelzte Handlung. Es hilft nicht, dass das Buch erst ein Podcast war (habe ich nicht erfunden, steht so da drin). Aber hip und trendy ist was anderes als gut zu lesen. | ||
− | + | [[Kategorie:Fantasy]] | |
[[Kategorie:Rezensionen]] | [[Kategorie:Rezensionen]] |
Version vom 26. November 2023, 17:31 Uhr
Joseph Fink & Jeffrey Cranor
„Willkommen in Night Vale“
Hobbit Presse Kletto-Cotta 2016
Drei Dinge weiß ich nach der Lektüre dieses Buches.
Erstens: Nie wieder eine lange Zugfahrt ohne ein Ersatzbuch. Das Buch ist Langeweile pur und man wünscht sich ab spätestens Seite 50, das irgendjemand im Wagen eine Rosamunde Pilcher liegen lässt, damit man etwas lesen kann, was das Gehirn wieder in den Normalzustand bringt.
Zweitens: Nie wieder ein Buch lesen, auf dessen Cover Patrick Rothfuss zitiert wird. Hier schreibt er: "Möglicherweise das beste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe." Der Konjunktiv deutet an, dass es eben halt möglicherweise das beste Buch ist. Also nicht sicher. Ich bin mir sicher, dass es nicht das beste Buch ist, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Aber bei den schlechtesten ist es dabei.
Drittens: Nie wieder ein Leseexemplar anfordern, weil einem der Klappentext gefällt. Das muss man nämlich dann rezensieren.
Der Originaltitel fehlt, aber das mag darin liegen, dass Leseexemplare anders ausgestattet sind als richtige Bücher. Spannender dürfte das Buch auch nicht sein.
Man beginnt nicht mit dem Buch, sondern mit einem Interview von Patrick Rothfuss mit den Autoren. Das sollte einem zu denken geben, ist es doch ungewöhnlich. Dann beginnt das fast 400 Seiten lange Buch langatmig. Achtung, das bleibt so. "Die Geschichte der Stadt Night Vale ist lang und verschlungen (…)." Das gilt leider auch für den ganzen Roman. Dahin mäandernde Sätze, völlig langweilige Figuren und eine Handlung, die die Bezeichnung nicht wert ist. Ist der Start noch ganz nett ("Pfandhäuser in Night Vale funktionieren so: Erstens braucht man einen Gegenstand zum Verpfänden.") und die Protagonistin erhält einen seltsamen Zettel, auf dem „King City“ steht, den sie nie wieder abkriegt. Hmpf.
Und dann Absätze wie: "Sie wusste, dass Neunzehnjährige zum Beispiel aufs College gehen. Sie wusste, dass andere Neunzehnjährige auf einem schwierigen Arbeitsmarkt keinen Job finden und bei ihren Eltern wohnen. Sie war froh, dass keines von beidem auf sie zutraf." (S. 9)
Nach vielen Verschlingungen und Verschlängelungen und nur lesend, weil der Zug noch nicht angekommen ist, langweilt das Buch ein wenig herum. Das Ganze wirkt so, als hätte Hunter S. Thompson auf Drogen versucht einen Urban Fantasy-Roman zu schreiben ohne zu wissen, was dieses Genre kann – aber alles zu zeigen, was das Genre nicht kann. Nämlich: Langweilige Geschichten erzählen. Ab Seite 100 wünscht man sich einen Zombie oder einen liebeskranken Vampir, ab Seite 200 sehnt man sich nach einer Teenie-Vampirjägerin und ab Seite 300 möchte man hören, wie der Held wohnt und wie seine Freunde sind.
Aber: Pappkameraden wohin man schaut, langweilige, unglaubhafte Städte und eine gestelzte Handlung. Es hilft nicht, dass das Buch erst ein Podcast war (habe ich nicht erfunden, steht so da drin). Aber hip und trendy ist was anderes als gut zu lesen.