August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

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Viele Ruhestätten bergen
tote Dichter deutscher Zunge.
Sie sind nicht mehr und Thalias Odem
fließt nicht mehr aus ihrer Lunge.

Hoffmann, wo deine Verse schlafen,
im Schatten alter Klostermauern,
da kann im Idyll verwoben
dein Grab den Zeitlauf überdauern.

Wispernd spricht dort nur die Erde,
Steine geben schweigend Kunde,
Bäume, Hecken, selten Blumen
bilden letzte lauschend‘ Runde.

Manchmal dringt auch leises Säuseln,
dringt nah Wasser aus dem Grunde.
Schließ ich meine Augen bringt es
aus Arkadien frohe Kunde.

Du Uhland-Freund, Eulalia-Deuter,
warst oft verfemt – trotz deiner Gabe.
So ist es gut, dass dich am Ende
der Flügel schützt von Corveys Rabe.

Der Wunder größtes ist die Liebe,
der Wunden größte: Einsamkeit.
Manch Lied von dir liegt gut vergessen,
doch mancher Vers lockt durch die Zeit.

So manchmal wünscht sich meine Seele
du würd’st dich einmal nur erheben
und mir, du bartgeschmückter Heros,
ein paar Reime übergeben.