30 Jahre an Erinnerungen
Meine ersten Erinnerungen zu einem Con in Köln stammen aus dem Jahr 1987. Damals waren wir mit der „Schwafelrunde“ vor Ort, einer Art Parodie auf St. Fantony und FOLLOW. Alles sehr lange her.
Ich habe eine eigenartige Bindung zu Köln. Mein namensgleicher Urgroßvater war Kölner Lokalschriftsteller (kann man gerne online nachschauen, wenn man mir nicht glaubt), mein Vater ist noch in Köln geboren. Der Krieg vertrieb die Familie, aber Köln ist mir irgendwie vertraut. Ich komme gerne hierher, fast schon „zurück“, aber am deutlichsten in meinen Erinnerungen ist der Jugendpark. Eigenartig, oder?
Mein erster Besuch auf dem ColoniaCon könnte 1988 gewesen sein. Da war ich auf jeden Fall, wie Fotos belegen. Ort war damals schon der Jugendpark mit einem noch deutlich jüngeren Sozialarbeiter vor Ort; Programm und Gästeliste lesen sich heute sehr interessant. Dirk van den Boom war da, Klaus N. Frick, Michael Haitel, vor Ort Volker Conrath und Hans Tilp. Lange her – was man daran sieht, dass immer wieder Menschen auf Fotos und in meinen Erinnerungen auftauchen, die inzwischen verstorben sind (oder GAFIA, was für meine Wahrnehmung dasselbe sein dürfte).
Meine Liste besagt: Zwei Vorträge auf dem ColoniaCon in Köln. Über was? Warum? Keine Ahnung. Hilfestellung erwünscht.
1990 dann wieder ein Con, Schlagwort „Szene und Kommerz“. Hätten wir damals gewusst, was auf uns zukommt – pffft.
1991 dann „Phantastica“ mit dem klaren Einfluss von Manfred Müller jr.
Für das Jahr 1993 findet sich bei mir noch ein schöner Bericht aus „Fandom Observer 49“ – auf der Bühne teile ich mir mit Achim Mehnert und Klaus N. Frick ein Sofa. Manfred Müller jr. spricht als Perikles über den wahren Hintergrund von „Perry Rhodan“. Ich glaube, das war der Abend, wo ich mit Peter Terrid (meinem Ritter-Namensvetter) am Ufer eine halbe Stunde mit einer Frau sprach, die dann von ihrem Betreuer abgeholt wurde, weil sie aus einer Nervenheilanstalt in der Nähe entflohen war. Peter & mir war das nicht aufgefallen, die passte ins Bild. Wir haben viel gelacht, Peter und ich. Wenige Jahre später ist er tot.
Habe ich damals auch Kicker gespielt? Sicher. Die Gegner sind seit 1988 fast identisch, von daher ist das ein Punkt, der die Jahrzehnte durchzieht – wie auch der alternde Sozialarbeiter vor Ort und der große Saal mit der nie richtig schließenden Tür.
Schön ist auf den Fotos meine Zahnspange zu erkennen, die ich damals tragen durfte. Das gibt einem klare Hinweise auf die zeitliche Einordnung … wie auch die langen Haare. Und der verstorbene Herr Kuschke verleiht mit Jutta Klumpp und mir den Literaturpreis des SFCD. Wow.
Damals bekamen wir auch die Urkunde für den „Audifax O’Hanlon Award 1993“ als Fandomler des Jahres für den „FreuCon e.V.“. Glaube ich.
1994. Es gab ein Literaturquiz (warum habe ich das ausgerichtet?) und ein „Star Trek“-Quiz, das ich mit „Quadrotriticale“ gewinnen konnte. Nerd-Wissen hoch 10. Das war ColoniaCon Nummer 12 – da fehlen mir ja welche in meiner langen Liste? Mist. Wahrscheinlich war ich einfach zu jung damals … oder ich kannte keinen Kölner. Oder ich war nicht eingeladen.
Aber einen Vortrag habe ich gehalten: „Adaptionen von Literatur und Spiel“. Den könnte ich heute wieder halten, würde keiner merken.
1996 war einer meiner Höhepunkte: „Hessen für Berlin“, die Planung für den WorldCon 2003 in Hessen. EDM hat uns gehasst. Wir hatten viel Spaß und haben 80 Mark Verlust eingefahren. Die Abrechnung habe ich noch, dürfte jetzt auch egal sein. Warum hebt man so etwas auf, durch X Umzüge und Y Orte?
Und einen Vortrag habe ich gehalten: „Alternative Geschichtsabläufe“.
Wo war ich die Jahre dazwischen? Mist. 2002 gibt es wieder Fotos, wo ich mich mit Fan-Legende Dieter Steinseifer unterhalte. Der lebt noch, aber zurückgezogen und ohne Kontakte. Schade – Dieter, ich vermisse dich jedes Jahr auf dem Fest der Fantasy! Wieder ein Podium, dieses Mal mit Mehnert und Frick. Was mache ich da immer auf der Bühne? Worüber reden wir bloß? War es die Diskussionsrunde „ColoniaCon – Die bewegte Vergangenheit“? Also war ich damals schon alt genug, um dafür in Frage zu kommen – und das ist 16 Jahre her! Was sagt das über meine grauer werdenden Haare und meinen Alt-Fan-Status? Mist.
Und ich habe ein Panel namens „Imperium Rhodanum“ moderiert. Wow.
Waldemar Kumming war da, der kürzlich verstorbene Alt-Fan. Und Bernd Robker, noch als junger Mann.
Dieses Mal keine Lücke: 2004 war ich wieder da.
Die PRFZ warf ihren Schatten und 2006 war die Jahreshauptversammlung in Köln. Kegelbahn. Keine Fragen.
2007 war ich in Köln als Vortragender auf dem „Equinox Musikfestival“ mit „Musik, Mythos, Fantasy“ – war da irgendein Fan? Ich weiß es nicht mehr.
Ich halte den Takt mit dem ColoniaCon: 2008 in Köln.
Dann eine Lücke. 2014 wieder. Habe ich wirklich gefehlt oder gab es keine Cons? Aber ich habe einen Con-Bericht geschrieben: „Colonia Con 2014 – Ein geradezu magischer Ort“ in „Corona Magazine 01/14“. Immerhin. Und ich war auf der Bühne: Podiumsdiskussion zu PERRY RHODAN NEO (gemeinsam mit Michelle Stern, Robert Corvus und Dennis Mathiak, moderiert von Rüdiger Schäfer).
2016 war ich dann die erste Anmeldung, wenn man Bernd Robker glauben kann (muss man wohl). Ist auch richtig so. Wenn es nach mir geht, geht es so weiter. Bis ich sterbe oder Köln – ich vermute, Köln wird älter als ich, und sei es nur, um eines Tages Dorian Hawkmoon hervorzubringen.
Bis dahin: Jugendpark!