Die Narnia-Chroniken – Erinnerungen an ein phantastisches Land

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1. Vorbemerkung

C. S. Lewis hat mit Narnia eine Welt geschaffen, die durch die sieben Bände (Jugendbücher, die aber auch für Erwachsene Freude und Unterhaltung bieten) mit vielen Details belebt worden ist. Viel ist über Lewis geschrieben worden, viel auch über Narnia. Ich will dem eine weitere Betrachtung hinzufügen.
Man möge mir verzeihen, dass ich die Namen übersetzt habe.[1]
Echter Auslöser für diese Betrachtung war die Gefahr des herannahenden Narnia-Films, der – wie weiland die Tolkien-Verfilmungen – sicherlich nicht jedem das bieten wird, was er in den Büchern gesehen hat. Ich liebe Narnia und möchte mich ein letztes Mal an das Land erinnern, bevor ein Film die Wahrnehmung von Narnia übertüncht hat.
Genauere Vergleiche zwischen Narnia und Tolkiens Mittelerde habe ich mir verkniffen. Nicht, weil es mir nicht möglich wäre, hier Vergleiche zu ziehen. Aber erstens scheinen die meisten Tolkien-Deutungen sakrosankt zu sein und die Zahl seiner Jünger ist so groß, dass ich nicht jeden Vergleich verteidigen will, den ich ziehen könnte. Zweitens kann man es mit Lewis und Tolkien ruhig so halten, wie Tolkien es hielt: „It is sad“, he wrote in 1964, „that ‚Narnia’ and all that part of C.S.L.’s work should remain outside the range of my sympathy, as much of my work was outside his.“[2]
Mir geht es genauso.

2. Die Welt Narnia

Diese Welt wird erst in THE MAGICIAN’S NEPHEW geschaffen. Durch Aslans Gesang entsteht – analog zur biblischen Schöpfung – eine Welt.[3] Doch die Reihenfolge der Schöpfung unterscheidet sich. Während die biblische Schöpfung Sterne erst am vierten Tag schafft (nach Erde und Meer und vor Fischen und Vögeln), wird diese Reihenfolge bei Lewis abgewandelt. Erst schafft Aslan die Sterne (und damit weitere Stimmen für seinen Gesang), Licht und Wind und die Sonne. Es tagt, und man sieht Berge und Flüsse. Ein neues Lied bricht an, das Gras und Pflanzen erschafft. Ein weiteres Lied erzeugt die Tiere. Dann folgt eine Stille.
Aslan wählt aus den Tieren (nicht aus allen Arten) ein Paar aus, das er verwandelt (eigentlich vermenschlicht) und mit der Gabe der Sprache versieht (sie werden zu „talking beasts“[4]). Dann nennt er sein Werk Narnia.
Narnia ist klimatisch und historisch eine erdähnliche Welt. Sie hat eine Sonne und einen Mond (dieser ist größer als unser Mond). Im selben System befinden sich noch die Planeten Tarva (Herr der Siege) und Alambil (Herrin des Friedens). Drei der Sommersternbilder sind bekannt: das Schiff, der Hammer und der Leopard.[5] Narnias Morgenstern heißt Aravir, der Nordstern Speerspitze.
Im Osten der Welt sind andere Sterne zu sehen als ihn Narnia. Auch wird die Sonne dort größer. Sterne, die ihre Aufgabe erfüllt haben, werden zu uralten menschlichen Wesen. Sie verjüngen langsam, um dann wieder zu neuen Sternen zu werden.
Narnia ist eine Scheibe, die von einem eindeutigen Rand begrenzt wird.[6] Dieser sieht wie eine stehende Welle aus. Hinter dieser Wand befinden sich Berge – Aslans Land.
Am Ende der Welt wird Narnia von Aslan vernichtet. Großvater Zeit erwacht, die Sterne verlöschen, die Drachen (welche unterirdisch schliefen) erwachen und fallen über die Welt her. Am Ende wird Narnia überflutet, die Sonne stirbt.

3. Zeitrechnung

Über den Kalender Narnias ist wenig bekannt. Ein einziger Monatsname (Gründach) wird genannt; die Zeit wird nach Regierungsjahren der Könige gezählt.[7] Zeitangaben in der NARNIA-Serie sind meist ungenau, eine echte Geschichtsschreibung ist nicht möglich.

4. Menschen

Menschen („sons of Adam“ und „daughters of Eve“) werden für Narnia keine geschaffen, dafür wird ein von den beiden Kindern mitgebrachter Mann – nachdem er seine Frau nachgeholt hat – zum ersten König von Narnia. Seine Kinder heiraten Nymphen bzw. Faune etc. (andere Menschen zum Heiraten sind auch nicht vorhanden ...). Caspian heiratet später die Tochter eines Sterns.
Nur Menschen können wahre Könige von Narnia sein. Doch scheint dieser Begriff der Menschlichkeit weit gefasst zu sein, wenn auch die Nachkommen von Sternen oder Nymphen Menschen sind.
Später müssen echte Menschen für die Welt geschaffen worden sein. Denn während die Einwohner Narnias und Archenlands weißhäutig sind, sind die Eingeborenen von Calormen dunkelhäutig.[8] Sie werden durch Kleidung und Auftreten als Araber beschrieben.
Die Einwohner Telmars sind Erdmenschen; Nachkommen von Piraten und deren eingeborenen Frauen, die von einer Südseeinsel durch eines der wenigen verbliebenen Tore nach Narnia kamen.
Die Menschen Narnias werden älter als Erdmenschen – der Einsiedler aus THE HORSE AND HIS BOY ist 109.
Die Weiße Hexe – die Personifizierung des Bösen – behauptet zwar, sie hätte Menschenblut in ihren Adern, doch sie stammt von Lilith, Adams erster Frau ab, und hat daher Dschinn-Blut bzw. Riesenblut in den Adern.[9] Obwohl sie damit nicht weniger menschlich ist als mancher späterer König, hat sie keinen „echten“ Anspruch auf den Thron Narnias.
Der zum falschen Glauben verführende Affe aus THE LAST BATTLE gibt sich auch als uralter Mensch aus, um seine Autorität zu steigern.

5. Fantasy-Wesen und Tiere

Viele Tiere leben auf Narnia, nicht alle sind der Sprache mächtig. Bei den „talking beasts“ gibt es reine Fantasy-Rassen, aber auch viele normale Tiere, welche die Gabe der Sprache erhalten. Zu den Fantasy-Rassen gehören: Boggles[10], Drachen[11], Eichen[12] und andere Bäume[13], Efreets (Iffrits), Einhörner, Elementargeister, Faune (wie Tumnus, der Faun, der erste Kontakt Lucys zu Narnia), Geister und Gespenster, Ghoule, Gnome[14], Hexen[15], Incubi, Minotauren, Nymphen (Dryaden, Hamadryaden, Najaden [„River-god with his Naiad daughters“[16]]), Oger, Orknies[17], Pegasi[18], Riesen (Gegen die Riesen aus dem Norden führt Narnia immer wieder Krieg.[19] Später erhält Caspian Tribut von ihnen.[20]), zweiköpfige Riesen, Salamander[21], Satyre (Silenus), Seeschlangen, das Seevolk[22], Wiggles[23] (Die Wiggles sind eine humanoide Rasse mit grau-grünen Haaren. Sie leben am Wasser oder im Marschland.), Zentauren (viele Zentauren haben die Gabe der Prophetie durch Deutung der Sterne)[24] und Zwerge (Es gibt auch Mischlinge zwischen Menschen und Zwergen.[25] Die roten und schwarzen Zwerge unterscheiden sich durch ihre Haarfarbe. Am Ende Narnias wenden sich [fast] alle Zwerge von Aslan ab und fordern ein Reich für sich selbst. Die Einfüßler [Monopoden genannt[26]] sind eigentlich verwandelte Zwerge.).
Gerade im Gefolge der Weißen Hexe befinden sich einige Wesen, die nicht eindeutig einzuordnen sind. Ein Paradebeispiel sind die „People of the Toadstools”, also eigentlich „Giftpilz-Leute“, von denen kein Aussehen bekannt ist. Ebenso ergeht es den Cruels[27], den Ettins, Scheusalen[28] und Wooses.
Am Ende der Welt werden noch „strange unearthly things from the remote islands or the unknown Western lands“ genannt, aber nicht beschrieben.[29]
Dazu kommen Einzelwesen mit magischen Eigenschaften wie der Weihnachtsmann, der weiße Hirsch, der angeblich Wünsche erfüllt, Großvater Zeit[30] und Bacchus[31], der auch in Begleitung seiner Mänaden auftaucht. Man möge wegen der eigenartigen Mischung nicht verwirrt sein.

Normale Tiere, denen die Gabe der Sprache vermittelt wird, sind: Adler, Affen[32], Bären (mindestens ein sprechender Bär vergisst seine Sprachfähigkeiten und wird zum wilden Bär), Biber, Dachse, Eichhörnchen, Elefanten, Elstern, Esel, Eulen, Füchse, Hasen, Hirsche, Hunde, Igel, Kängurus[33], Kaninchen, Katzen, Leoparden, Löwen (auch Berglöwen), Maulwürfe, Mäuse[34], Maulwürfe, Pelikane, Panther, Pferde[35], Raben, Rinder und Wölfe (eigentlich Werwölfe)[36].

Das Essen von sprechenden Tieren ist verboten, genauso wie das Essen von Menschen.[37] Am Ende Narnias verlieren jene sprechenden Tiere, die nicht zu Aslan halten, die Sprachfähigkeit.[38]

6. Das Land Narnia

Bei der Schöpfung geht die Sonne geht im Osten auf. Der erste Blick enthüllt Narnias Schönheit. Narnia ist nicht groß: „This is the land of Narnia, (...); all that lies between the lamp-post and the great castle of Cair Paravel on the eastern sea.”[39]
Das Land kann nicht sehr groß sein, weil es in THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE fast komplett von Westen nach Osten zu Fuß durchlaufen wird. Durch ein breites Tal fließt ein großer Fluss nach Osten, zum Meer. Einen eigenen Namen hat er nicht, er wird nur Fluss Narnias oder der große Fluss genannt.[40] Zumindest im Unterlauf fließt der Fluss wie eine Schlange. Im Unterlauf, wo der Fluss breiter und flacher wird, befinden sich die Furten von Beruna.[41]
Nordöstlich der Furten ist später der Ausgang des Tunnels, den die Gnome bis unter Narnia getrieben haben, um es für die Weiße Hexe zu erobern. Auf dem unterirdischen See verbringen die Einwohner Narnias oft ihre Sommerabende mit Schiffen voller Laternen und segeln auf der sonnenlosen See.
Am Meer, in der Flussmündung, liegt später Cair Paravel[42] auf einer Halbinsel (südlich des Flusses liegt sie vorher und nachher)[43]. Dies ist die Hauptstadt Narnias. Hier stehen die vier Throne, die für vier Menschen gedacht sind. Ab PRINCE CASPIAN befindet sich Cair Paravel (oder seine Ruinen) eine Weile lang auf einer Insel, da die Halbinsel vom Festland abgetrennt worden ist.
Der große Fluss hat viele Nebenflüsse, die in ihn münden.[44] Südlich des Flusses liegt der steinerne Tisch, auf dem früher Opfer stattfanden. In ihn sind die Worte der tiefen Magie eingeritzt, die zum Beginn Narnias gewirkt wurde.[45]
Im Süden gibt es ein Gebirge, das immer wieder von Tälern durchbrochen wird. Dahinter liegt Archenland. Im Westen ist der Wald, in dem auch die Laterne Fuß gefasst hat und wächst. Der westliche Teil des Landes heißt Westmark.[46] Hier liegt am Fluss auch Chippingford.[47]
Dahinter liegen sehr hohe Berge. Erst kommen die wilden Wälder des Westens und eine Kette grüner, bewaldeter Berge. Zwischen diesen Vorbergen liegt die Burg der Weißen Hexe.[48] Einer der Flüsse, die dort entspringt, fließt später in den großen Fluss.
Dahinter liegen fast schwarze Berge und dahinter dann große, verschneite Berge, die den irdischen Betrachter an die Alpen erinnern. Narnia endet an dem großen Wasserfall, in dem der große Fluss von den hohen Bergen herunterrinnt. Am Fuß des Wasserfalls liegt der Kesselsee, in den der Wasserfall sich ergießt.
Hinter dem Wasserfall beginnt die westliche Wildnis. Mitten in den Bergen liegt ein grünes Tal mit einem See, der von vereisten Bergen umgeben ist. Am Ende des Sees ist ein steiler, grüner Hügel. Auf dem Hügel liegt ein Garten, in dem magische Bäume mit magischen Äpfeln wachsen. Dieser narniasche Garten Eden, in dem man dann auch brav von der weißen Hexe in Versuchung geführt wird, ist eine deutliche Analogie auf die biblische Schilderung.[49]

Der Norden Narnias
Im Norden Narnias liegt Hügelland. Davor erstrecken sich die Marschen der Wiggles. Vor den Hügeln liegt noch der Fluss Shribble. Hinter den Hügeln beginnt ein großes Moorland, Ettinsmoor genannt. Ein Tal führt durch das Bergland direkt in das Moor. Zehn Tage dauert es, dieses zu durchwandern.
Nördlich davon liegt ein großes Gebirge hinter einem Fluss, der von einer alten Brücke überspannt wird. Von dort führt eine alte Straße in das Reich der Riesen. Am Ende der Straße, mitten im Gebirge liegen die Riesenfeste Harfang samt der alten Ruinenstadt zu ihren Füßen. Dieses Reich der Riesen wird von einem König regiert.
Unter der Ruinenstadt befindet sich ein Zugang zum Unterland der Gnome.
Die weiße Hexe flieht am Beginn der Zeit nach Norden, um dem Einfluss des magischen Baumes zu entkommen. Auch die Riesen leben im Norden Narnias; zur Zeit von König Peter versuchen sie immer wieder, die Grenze zu überwinden. Erst König Caspian X. zwingt sie dazu, Tribut zu zahlen.

Der Osten Narnias
Im Meer befinden sich die fernen sieben Inseln mit Rothafen.[50] Zur Zeit der vier Throne muss auf diesen Inseln wenigstens ein wichtiges Turnier stattgefunden haben.[51]
Andere Inseln erhalten erst später Bezeichnungen, obwohl sie schon zur Zeit der vier Throne besucht wurden: Terebinthia, Galma, die sieben Inseln und die Einsamen Inseln. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER beschreibt eine Reise über das Meer zum Rand der Welt.
Nördöstlich von Cair Paravel befindet sich Galma. Die Insel wird von einem Grafen regiert.br> Vier Tage hinter Galma liegt Terebinthia. Die Insel wird von einem König regiert.[52] Da die Reiserichtung der Gruppe nach Osten ist, dürfte Terebinthia auch grob östlich von Galma liegen.
Fünf Tagesreisen nordöstlich liegt Muil, die westlichste der sieben Inseln. Auf Brenn, einer anderen der sieben Inseln, liegt Rothafen.
Acht Tage südöstlich davon liegen die einsamen Inseln. Diese sind über 1200 Seemeilen von Cair Paravel entfernt. Die erste heißt Felimath („like a low green hill in the sea“), hinter ihr liegt Doorn („behind it [...] the grey slopes of its sister Doorn“). Die dritte Insel heißt Avra. Der zehnte König Narnias befreite die einsamen Inseln von einem Drachen, daher wurden diese Teil des Reiches Narnia.[53]
Zwischen Doorn und Felimath befindet sich ein nur eine Meile breiter Kanal. Auf Doorn liegt Schmalhafen. Auf Avras östlicher Seite liegt Bernstead.
Die drei Inseln werden von einem Gouverneur für den König verwaltet. Später wird ein Graf für sie eingesetzt.
Zwei Wochen östlich der einsamen Inseln liegt die Dracheninsel, eine bergige Anhöhe. Weiter im Osten liegt eine Tagesreise entfernt die verbrannte Insel, auf der keine Menschen, nur Schafe leben.
Vier Tage östlich befindet sich die nur 20 Morgen große Insel Goldwasser, die – um keine Begehrlichkeiten zu wecken und vor der Gefahr des in Gold verwandelnden Sees zu warnen –Todwasser genannt wird.
Die „Morgenröte“ (so heißt der „Dawn Treader“ in der Übersetzung[54]) muss bis an die Grenze ihrer Reichweite gehen, um 14 Tage weiter im Osten die Insel der Einfüßler zu entdecken. Hier leben Zwerge, die nun in (erst unsichtbare) Einfüßler verwandelt worden sind. Der dort lebende Magier entpuppt sich als Freund der Einfüßler, der diese mehr oder weniger erziehen will.
Von dort reist das Schiff (nach einem kleinen Abstecher in eine Wolke aus Dunkelheit, in der Träume wahr werden – doch dies sind meist Alpträume ...) nach Südosten.
Die letzte Station ist das Ende der Welt, eine bergige Insel. Dort lebt nicht nur ein ehemaliger Stern, der durch magische Speise verjüngt wird, sondern hier lagert auch das Steinmesser, mit dem Aslan am Beginn der Zeit geopfert worden ist.
Weiter im Osten folgt ein Meergebiet mit klarem, süßem Wasser. Gegen Ende ist das Meer (Silbersee genannt) mit Lilien bedeckt. Dahinter liegt das echte Ende der Welt, das für alle Wesen (außer für die Maus Reepicheep, der prophezeit worden ist, dass sie Aslans Land erreichen wird) von Narnia aus unerreichbar ist.
Ziemlich klar ist, dass diese beschriebenen Inseln ziemlich genau direkt ostwärts von Cair Paravel liegen. Am Ende der Welt kann Lucy bis an den Ostrand der Welt schauen, und sie sieht „island after island to the End of the World“[55].
Die Reise der beiden Kinder in THE SILVER CHAIR beginnt in Aslans Reich jenseits des östlichen Randes der Welt. Von dort werden sie nach Westen, nach Narnia, transportiert.
In Aslans Reich wird der tote Caspian wieder lebendig:
„But“, said Eustace, looking at Aslan. „Hasn’t he – er – died?”
„Yes,” said the Lion in a very quiet voice, almost (Jill thought) as if he were laughing. „He has died. Most people have, you know. Even I have. There are very few who haven’t.”[56]
Hinter dem Meer liegen keine weiteren Länder. Aslan wird zwar „the son of the great Emperor-beyond-the-Sea” genannt[57], aber dieses Land ist mythisch und nicht für Menschen gemacht. Die Welt Narnias endet im Osten.
Die Äußerung, Peter und seine Geschwister nähmen auch Kontakt zu den Ländern jenseits des Meeres auf und reisten dorthin[58], ist nur so zu interpretieren, wie sie auch die Kartenzeichner Narnias interpretiert haben: Cair Paravel und damit Narnias Hafen liegen in einer großen Bucht, so dass eine Reise nach Calormen sehr wohl eine Reise über das Meer ist.[59]
Was mit den „remote islands“ gemeint ist, von denen „strange unearthly things“ am Ende der Zeit kommen, ist nicht klar.[60] Vielleicht weitere, unentdeckte Inseln in der östlichen See?

Der Süden Narnias
Hinter dem Gebirge im Süden Narnias liegt Archenland. Die Hauptstadt heißt Anvard. Westlich von ihr liegen die Südmarken.
Durch Archenland zieht sich von West nach Ost der gewundene Pfeil[61], der von Zuflüssen aus dem Gebirge genährt wird. Auch Archenland ist im Westen, Süden und Norden von Gebirge umgeben. Der bekannteste Berg im südlichen Gebirge Archenlands ist der Pire, eigentlich ein Gigant, der in einen Berg verwandelt worden ist.[62]
Auch zur Zeit von PRINCE CASPIAN ist Archenland noch ein unabhängiges Königreich.
Durch eine Wüste von Archenland getrennt liegt Calormen. In der Wüste gibt es eine Oase, die jedoch nicht genug Wasser gibt, um die Wüste mit einem großen Trupp zu durchqueren. Wer jedoch von Tashbaan nach Nordwesten reitet, der findet einen schmalen Einschnitt im Gebirge, der ihn schnell nach Archenland führt.
Die nördlichste Stadt Calormens ist die auf einer Insel erbaute Stadt Tashbaan. Im Norden der Stadt liegen die Gräber der toten Könige. Im Westen, hinter der Wüste, liegt Tehishbaan.
Calormen erscheint dicht besiedelt.[63] Es gibt schnelle Flüsse, viele Orte und Ortschaften (Azim Balda wird genannt). Irgendwo liegen der See Mezreel und das Tal der Tausend Gerüche, die Salzminen von Pugrahan und der Vulkan Lagour.
Carlormen ist deutlich größer als Narnia, es dauert Wochen, wenigstens den nördlichen Teil zu durchreiten.[64]
Im Westen gibt es Rebellen, ebenso findet irgendwo der Kampf um Teebeth statt. Das Land ist von vielen kleinen Ländern umgeben, die jedoch keine Namen tragen, die bekannt wären.
Zwischen Calormen und Narnia gab es – so lange Narnia als Königreich existent war – diplomatische Beziehungen. Doch das Verhältnis ist immer gespannt; die Einwohner Narnias denken nicht gut über die Menschen aus Calormen („They were dark, bearded men from Calormen, that great and cruel country that lies beyond Achenland across the desert to the south.“[65]) Zur Zeit von Caspian X. scheint es immer mal wieder Krieg an der Grenze nach Calormen zu geben. Selbst König Tirian, der letzte Herrscher Narnias, hat viele Kriege (scheinbar mit Calormen) geführt.

Der Westen Narnias
Im Westen liegen die schwarzen Berge. Dort beginnt die westliche Wildnis. Der große Wald liegt zwischen Narnia und Telmar.[66] Telmar beginnt weit hinter den Bergen im Westen. Am Anfang ist Telmar menschenleer. Es wird erst später von Erdmenschen besiedelt.

Unterland
Unter der alten Ruinenstadt der Riesen, im Norden Narnias, befindet sich ein Zugang zum Land der Gnome. Diese werden von einer Königin beherrscht, die sich als die weiße Hexe entpuppt.
Unter ihrem Kommando treiben sie unterirdischen einen Gang in Richtung Narnia voran.
Das Land wird am Ende von THE SILVER CHAIR fast komplett vernichtet. Die Gnome fliehen in ihr noch tiefer liegendes Herkunftsland, das „Really Deep Land, a thousand fathoms under us“[67], Bism genannt.[68]

Nicht zu lokalisierende Orte
Die „mountains of the sun“ sind eher mystisch und auf Narnia nicht zu verorten.[69] Ebenso unauffindbar ist „Secret Hill“, in den in Steinbuchstaben, tiefer als Speer, die Worte der tiefen Magie eingeritzt sind.[70]

7. Geschichte

THE MAGICIAN’S NEPHEW
Das Buch wurde 1955 veröffentlich. Die Geschichte soll sich ereignet haben, als Großvater noch ein Kind war. Damals lebte Holmes noch in Baker Street und die Bastables machten noch die Lewisham Road unsicher.[71] Das spricht für eine Handlung vor 1903.[72]
Ein Junge (eben der Neffe des Magiers aus dem Titel) und ein Mädchen gelangen durch Magie nach Narnia. Die Handlung auf Narnia umfasst die Schaffung der Welt bis zur Krönung von König Frank und Königin Helen. Im Ausblick erfahren wir dass ihr zweiter Sohn König von Archenland wird (der erste wird wohl König von Narnia). Ihre Nachkommen werden Könige von Narnia, den Inseln und in Archenland sein. Scheinbar kommen einige Jahrhunderte Frieden auf Narnia zu, bevor die weiße Hexe die Gewalt über das Land erlangen wird. In diesen Jahrhunderten regiert auch die wunderschöne Königin Schwanenweiß.[73]

THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE
Während des zweiten Weltkriegs werden die vier Kinder Peter, Susan, Edmund und Lucy aus London auf das Land evakuiert. Lewis’ eigene Chronologie gibt das Jahr 1940 für die Handlung an.[74]
Durch einen Schrank im Haus eines alten Professors (bei dem alten Professor handelt es sich um den Helden des ersten Romans, der später zur Professor Kirke werden soll[75]) gelangen vier Kinder nach Narnia, das inzwischen von der Weißen Hexe beherrscht wird. Im ganzen Land herrscht Winter, der scheinbar schon 100 Jahre anhält.[76]
In Narnia ist viel Zeit vergangen („and when, many years later, another child from our world got into Narnia“[77]), die Menschen sind nur noch ein Mythos.[78] Lewis selbst gibt die Handlungszeit (nicht ohne die religiösen Hintergedanken an ein Millenium) mit dem Narnia-Jahr 1000 an.[79]
Mithilfe der Biber von Bibersdamm entkommen drei der Kinder der Hexe (eines der Kinder läuft zu ihr über) und treffen auf Aslan. Die vier Kinder erfüllen die alte Prophezeiung, dass Narnia von der Weißen Hexe und vom ewigen Winter befreit werden soll, wenn vier Menschen auf den Thronen von Cair Paravel sitzen. Vorher versucht die Hexe noch, durch Hinweis auf den Vertrag bei der Schöpfung der Welt, die tiefe Magie, einen der Menschen zu opfern, so dass die Prophezeiung nicht erfüllt werden kann. Aslan opfert sich statt seiner, wird aber wiederbelebt, weil er sich willentlich statt eines schuldigen Menschen opfert. Aslan opfert sich wie Jesus und wird wiedergeboren.[80]
Die Hexe kann dem nicht folgen, aber nicht, weil ihr das Verständnis für das Opfer fehlt, sondern weil sie den älteren Zauber nicht kennt, der vor der Erschaffung Narnias (also vor ihrem Erscheinen) gewirkt wurde.
Alle vier Menschen werden zu Königen und Königinnen von Narnia gekrönt. Diese Krönung ist für immer: „Once a king or queen in Narnia, always a king or queen.“[81] Sie erhalten von Aslan magische Geschenke (so das Horn, mit dem man Hilfe herbeirufen kann, und das magische Schwert Rhindon[82]).
Die Vier regieren weise, bekämpfen die letzten Anhänger der Weißen Hexe. Diese Zeit wird später als „das goldene Zeitalter“ bezeichnet.[83]
Als Erwachsene verirren sie sich auf einer Jagd und geraten wieder in unsere Welt, wo sie als Kinder wieder auftauchen.
Lewis selbst sagte, dass diese Geschichte „mit dem Bild eines Fauns, der mit einem Regenschirm und mit Paketen beladen durch einen verschneiten Wald geht“[84] begonnen hat. Dieses Bild benutzte er, um Lucys Ankunft in Narnia zu schildern.

THE HORSE AND HIS BOY
Der dritte Band der Serie spielt eigentlich während der Handlungszeit des zweiten Bandes THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE – „by this time Peter and Susan and Edmund and Lucy had been Kings and Queens of Narnia for several years.“[85] Im Buch selbst wird auch auf diesen Band namentlich verwiesen.[86] Die Handlungszeit gibt Lewis mit 1014 an.[87]
Ein Pferd und sein Junge – was nur verständlich ist, weil wir von einem sprechenden Pferd ausgehen – fliehen aus der Gefangenschaft im südlich von Archenland gelegenen Calormen nach Norden, in Richtung Archenland und Narnia. Zwischendurch begegnen sie einer jungen Calormerin, die mit einem weiteren sprechenden Pferd auch nach Norden flüchten will.
Auf einer anderen Handlungsebene entkommt Königin Lucy dem Prinzen von Calormen, der sie heiraten will. Dieser plant daraufhin einen Überraschungsangriff auf Archenland und Narnia, der durch das Eingreifen der beiden Jugendlichen und ihrer sprechenden Pferde verhindert wird.
Am Ende stellt sich heraus, dass der Junge in Wirklichkeit der erste Sohn von König Lune von Archenland ist (was man vorher vermuten kann, da der Prinz – sein Zwillingsbruder – ihm zum verwechseln ähnlich sieht). Nach dem Tode seines Vaters wird er König von Archenland und heiratet seine mit ihm geflohene Freundin Aravis.

PRINCE CASPIAN
Auf der Erde ist nur ein Jahr vergangen (1941), doch in Narnia sind es Jahrhunderte, wenn nicht sogar ein Jahrtausend, die vergangen sind.[88] Lewis legte das Jahr 2302 fest.[89]
Die Vier werden nach Narnia gerufen, wo Caspian X., der rechtmäßige König von Narnia, gegen seinen Onkel kämpfen muss, der nach dem Mord an seinen Eltern die Macht ursupiert hat. Danach hat er die treuen Ritter des alten Königs umgebracht bzw. umbringen lassen.
Caspian ist ein Nachfahre der Angreifer aus Telmar, die unter Caspian I., genannt „der Eroberer“, Narnia erobert haben.
Die Truppen der sprechenden Tiere und Fabelwesen sammeln sich um Caspian bei einem großen Treffen auf der Tanzwiese. Es stellt sich auch heraus, dass es noch Anhänger der Weißen Hexe gibt, mit denen Caspian aber nichts zu tun haben will.
Edmund fordert Caspians Onkel zum Duell. In diesem wird er jedoch von seinen eigenen Offizieren getötet. Es kommt zum Kampf zwischen beiden Armeen, der durch das Eingreifen Aslans und der erweckten lebenden Bäume gewonnen wird.
Am Ende bietet Aslan den Telmaranern an, entweder in ihre Heimat auf der Erde zurückzukehren (wobei sie ihr Gedächtnis an Narnia verlieren), oder in Narnia zu bleiben. Damit die Telmaraner ihre Angst vor Aslans Tor verlieren, durchschreiten die Vier es auch und landen wieder auf der Erde.

THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER
Nur die beiden jüngeren Kinder der Vier und ihr Cousin Eustace gelangen in diesem Buch nach Narnia. Auf der Erde ist ein Jahr vergangen (1942), doch in Narnia drei Jahre, bis die Kinder durch ein Bild nach Narnia versetzt werden (Narnia-Jahr 2306).[90]
Caspian hat sich auf den Weg gemacht, um die sieben Lords zu suchen, die sein Onkel auf eine Suche nach Land im Osten geschickt hat, weil sie seinem eigenen Anspruch auf den Thron Narnias im Weg gestanden hätten.
Die Einwohner Narnias hatten die Schifffahrt in den letzten Jahrhunderten fast verlernt, so dass ihnen nur ein kleines Schiff zur Verfügung steht: Die „Morgenröte“.
Gemeinsam reisen sie bis an das östliche Ende der Welt, wo sie Aslans Land erblicken, jedoch nicht betreten können.
Die drei Kinder kommen sicher zur Erde zurück. Caspian heiratet die Tochter eines Sterns und wurde zum Vater und Großvater großer Könige.

THE SILVER CHAIR
Ein Jahr nach den Ereignissen IN THE VOYAGE OF THE DAWN TREADER gelangen Eustace und seine Schulfreundin Jill nach Narnia (ebenfalls 1942 )[91] – doch hier sind 70 Jahre vergangen.[92] Caspian ist ein alter Mann, der sich auf eine letzte Fahrt zum westlichen Rand der Welt macht.
Sein Sohn Rilian ist – nach dem Tod seiner Mutter durch den Biss einer Schlangenfrau – seit zehn Jahren verschwunden. Eustace und Jill machen sich nach Norden, in das Reich der Riesen auf, um Rilian wieder zurückzuholen.
Dort stoßen sie auf das unterirdische Reich der Gnome, über welche die weiße Hexe (die scheinbar doch nicht tot ist) regiert und diese zwingt, einen Tunnel nach Narnia zu bauen. Durch diesen will sie mit Truppen nach Narnia eindringen und das Reich für sich und Rilian erobern.
Dies scheitert aber. Die beiden Menschenkinder brechen den Zauber, mit dem Rilian jede Nacht an einen silbernen Stuhl gekettet ist, weil er nachts seine Erinnerung an sein Leben in Narnia zurückerhält. Sie befreien die Gnome, töten die Königin und retten so die Königin.
Der alte Caspian kommt sterbend nach Narnia zurück und erblickt noch einmal seinen Sohn, bevor er stirbt. Die beiden Kinder kehren zur Erde zurück.
Dieses Buch antizipiert schon das Ende der Welt: „He himself [King Rilian] ruled Narnia well, though Puddlegum (...) often pointed out that you couldn’t expect good times to last.“[93]

THE LAST BATTLE
Dieses Buch beginnt sehr richtig mit folgendem Satz: „In the last days of Narnia (...).“[94] Noch einmal werden Jill und Eustace nach Narnia versetzt. Dort ist viel Zeit vergangen[95], auf der Erde nur ein Jahr.[96]
Tirian, der letzte König von Narnia, Sohn von Erlian, muss gegen ein Bündnis aus Calormenern und Narnianern angehen, die einen falschen Aslan (einen Esel in einem Löwenfell) benutzen, um die Tiere in die Sklaverei zu verkaufen, die Bäume zu fallen und das Land zu unterjochen. Es gibt auch eine neue Religion, die Tash – den bösen Gott Calormens – und Aslan zu einer neuen Gottheit verschmelzen, Tashlan genannt.
In einem großen Endkampf werden nicht nur (fast) alle Erdenmenschen, die je in Narnia waren, dorthin versetzt[97], sondern Aslan selbst greift ein, um den Kampf – eben das „last battle“ – zu gewinnen.
Am Ende wird Narnia vernichtet. Peter, der Hochkönig, schließt das Tor zur alten Welt.[98] Die Aslan-Gläubigen werden jedoch gerettet und kommen in eine neue Welt, das echte Narnia, wo sie nach ihrem Tode leben können. Denn erst hier wird klar, dass sie alle bei einem Zugunfall gestorben sind (der im Buch mehrmals angedeutet wird) und daher nun in Narnia verbleiben können.[99]
In diesem Narnia treffen sie alte Freunde wieder und erkennen, dass Narnia – wie das echte England – Teil einer größeren Welt sind, der echten Welt, von der alle Welten nur Spiegelungen sind.

Exkurs: Könige
Dem ersten König der Welt werden Narnia und Archenland („which lies yonder over the Southern Mountains“[100]) für seine Nachkommen versprochen, später kommen – bei der Krönung – noch die Inseln dazu.[101] Die Weiße Hexe nennt sich als Königin nur Königin von Narnia und der einsamen Inseln[102] – Archenland scheint sie nicht zu interessieren.
Über den Königen Narnias steht immer Aslan, der „King above all High Kings in Narnia“[103]. Später wird Narnia von Telmaranern erobert und diese stellen nun die Königslinie Narnias bis zum Ende der Welt („You and your heirs while your race lasts.“)[104]. Der letzte König Narnias ist Tirian, „the last of the Kings of Narnia“[105].
Zur Zeit von THE HORSE AND HIS BOY ist König Lune Herr über Archenland. Ihm folgt sein Sohn Cor. Ram der Große, der bekannteste König Archenlands, ist dessen Sohn.
Die Könige von Calormen tragen den Titel Tisroc. Der erste Tisroc soll direkt vom Gott Tash abstammen.

8. Religion

Die NARNIA-Bücher stellen keine gottlosen Welten dar. Sowohl in unserer als auch in der phantastischen alternativen Welt hat Gott seinen Platz. Lewis hat einen Namen für ihn – Aslan – und eine Gestalt –die eines Löwen.[106]
Oberste Gottheit Narnias ist Aslan, der Löwe. Er schafft die Welt, gibt den Tieren die Gabe der Sprache. Er wird auch „the son of the great Emperor-beyond-the-Sea” genannt. Er steht über Narnias Königen. Er opfert sich und wird wiederbelebt.
Aslan verändert sich für den Beobachter, wenn dieser älter wird: „But every year you grow, you will find me bigger.“[107] Wenigstens einmal erscheint er als Albatros.
In seiner wahren Gestalt ist er jedoch ein Lamm. Den drei Kindern, die ihn besuchen, erzählt er, dass jede Welt einen eigenen Zugang in sein Reich habe. Auf der Erde hat Aslan einen anderen Namen: „But there I have another name. You must learn to know me by that name. This was the very reason why you were brought to Narnia, that by knowing me here for a little, you may know me better there.”[108]
Die Hinweise auf die Analogie zu Jesus sind ziemlich eindeutig, in THE LAST BATTLE kommt noch das Bild des Stalls hinzu, in dem sich Gott (hier: die Kombination Tashlan = Ashlan und Tash) verbergen soll: „In our own world too, a Stable once had something inside it that was bigger than our whole world.”[109]

Tash ist ein Monster, ein Dämon, kein guter Gott wie der Löwe Aslan: In the shadow of the trees on the far side of the clearing something was moving. It was gliding very slowly Northwards. At a first glance you might have mistaken it for smoke, for it was grey and you could see things through it. But the deathly smell was not the smell of smoke. Also, this thing kept its shape instead of billowing and curling as smoke would have done. It was roughly the shape of a man but it had the head of a bird; some bird of prey with a cruel, curved beak. It hat four arms which it held high above its head, stretching them out Northward as if it wanted to snatch all Narnia in its grip; and its fingers – all twenty of them – were curved like its beak and had long, pointed, bird-like claws instead of nails. It floated on the grass instead of walking, and the grass seemed to wither beneath it.[110]
Die Religion Calormens ist polytheistisch. Neben dem Hauptgott Tash werden noch Azaroth[111] und Zardeenah, die Herrin der Nacht und der Jungfrauen genannt.

In einem direkten Zweikampf mit dem Fluch des Tash, dem Gott der Calormener, obsiegt Aslan. Obwohl am Ende Narnias versucht wird, seinen Glauben mit dem Glauben an Tash zu Tashlan zu verschmelzen, scheitert dies. Ein Soldat aus Calormen mit dem passenden Namen Emeth (für Wahrheit – dies ist das Wort, das unter anderem auch auf der Stirn des mythischen Golem steht) erkennt, dass Aslan nicht Tash ist, nicht Tash sein kann. Das Wesen, das Emeth unter dem Namen Tash verehrt hat, dem er treu war, dass er gesucht hat, ist in Wirklichkeit Aslan, der Geist des Guten.
Analog zu der im Römerbrief angelegten christlichen Theologie, dass nicht das Kennen des Gesetzes, sondern das Befolgen seiner moralischen Grundlagen wichtig ist, wird ein Einwohner Calormens in das Paradies aufgenommen, wo Einwohner Narnias nicht eingelassen werden, die das Gesetz missachtet haben.[112] Für mich ist dies wichtigste Unterschied zwischen Tolkiens Fantasy und Lewis’ NARNIA-Chroniken: Bei Lewis gibt es die Möglichkeit zu Umkehr und Reue, wo Tolkien nur schwarz-weiße Klischees zu kennen scheint. Lewis überzeichnet seine Rassen (genau wie Tolkien), doch gibt es bei ihm auf beiden Seiten Ausreißer und Überraschungen, wenn Einzelwesen oder Gruppen das Stereotyp ihrer Rasse durchbrechen.
Völlig daneben liegt Gerold mit seiner Einschätzung: In den ganzen NARNIAbüchern gibt es kein Beispiel für die Umkehr einer wirklich sehr bösen Gestalt.[113]
Dannenberg schildert Lewis’ Welt grundsätzlich richtig, wenn sie schreibt: (...) the mythological mélange of the Narnian world turns out to have its limitations: A borderline dividing good and evil is drawn between the real-world Eastern and Western systems. Greek mythology is a principal part of Narnian culture, whilst, apart from the Eastern Calormenes themselves, the other major external threat – Jadis the White Witch – is descended on one side from the Jinn, a figure out of Muslim mythology.[114]
Doch ihre Kritik greift nicht. Erstens übergeht sie die Herkunft Jadis’ von Lilith (einer Figur der christlich-jüdischen Mythologie), zweitens erkennt sie nicht, dass diese künstlichen Grenzen durch Veränderung und Reifung gesprengt werden können.

9. Andere Welten

Narnia ist nur eine der möglichen Welten, die beschrieben werden. Mit dem Konzept der vielen Welten befindet sich Lewis in guter Gesellschaft: Works of fiction creating a system of multiple worlds are seen to be a key characteristic of twentieth-century literature in particular. This can be viewed as part of a wider cultural phenomenon, one which has led, among other things, to the creation of completely non-sequential and dehiearchised multiple-world systems as represented by the virtual worlds of computer hypertext.[115]
Ausgangspunkt der Handlung ist unsere Welt, doch eine Erde mit einer mystischen Vergangenheit. Hier gab es Atlantis, das älter ist als die steinzeitlichen Funde in Europa. Nennen wir diese Welt – trotz der Unterschiede, was Magie betrifft – „unsere Erde“ und damit Welt 1.
Durch Staub, der eigentlich aus einer anderen Welt kommt, gelingt die Herstellung von magischen Ringen, mit denen man zwischen den Welten wechseln kann. Mit diesen Ringen werden im ersten Roman alle Figuren zwischen den einzelnen Welten transportiert.[116]
Dieser Staub stammt aus dem Wald zwischen den Welten (Welt 2), einer Art Zwischenebene. Hier sind in einem magischen Wald Teiche, durch die man in verschiedene Welten (u.a. auch zur Erde) gelangen kann.
Von dort aus gelangen die beiden Helden zur zweiten Welt, die ich nach ihrer einzigen bekannten Stadt Charn nennen möchte. Charn ist eine sterbende Welt unter einer alten Sonne. Von dort bringen Polly und Digory die weiße Hexe (eigentlich: Königin Jadis von Charn) erst zum Wald zwischen den Welten, von dort auf die Erde. Um die Erde vor der weißen Hexe zu erretten, reisen sie gemeinsam erneut mit den Ringen zum Wald zwischen den Welten und weiter nach Narnia. Später braucht man keine magischen Gegenstände mehr, um von einer Welt in die andere zu wechseln. Im zweiten Band gelangt man durch den aus dem Holze Narnias gebauten Kleiderschrank dorthin.
Aslan braucht keine magischen Ringe, um von Welt zu Welt zu reisen. Er ist es auch, der immer wieder Kinder nach Narnia ruft (manchmal ohne Einsatz des magischen Hornes, manchmal mit).
Pesch schreibt über den Weltenwechsel bei Lewis: So wird etwa (...) in sechs von sieben Büchern der Übertritt von der als „real“ ausgegebenen Ebene in die „imaginäre“ Welt geschildert, durch eine Art von „Dimensionstor“, um in der Terminologie der Science Fiction zu bleiben. Nur in einem Band, THE HORSE AND HIS BOY (1954), ist dies nicht der Fall: Hier spielt die gesamte Geschichte auf der Narnia-Ebene, und die Handlungsfiguren gehören ausschließlich dieser Welt an.[117]

Unsere Erde und Narnia sind verbunden. So bewegt sich der auf der Erde wachsende Baum, der aus einem Apfel Narnias geschaffen wurde, im Wind Narnias.
Zeit fließt auf den Welten unterschiedlich. Die Ausflüge der Kinder in THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE werden nicht entdeckt, weil auf der Erde keine Zeit vergeht, während sie in Narnia sind: „Narnian time flows differently from ours. If you spent a hundred years in Narnia, you would still come back to our world at the same hour of the same day on which you left. And then, if you went back to Narnia after spending a week here, you might find that a thousand Narnian years had passed, or only a day, or no time at all.”[118]
Auch gibt es einen Zusammenhang zwischen der Tageszeit auf der Erde und in Narnia, wenn ein Zauber gewirkt wird.

Anfangs ist Narnia noch eine leere Welt ohne Namen. Erst durch die Schöpfung (einen Gesang, der die Welt belebt) wird Narnia zur echten Welt. Doch die Schöpfung ist endlich, schon am Ende des ersten Buchs wird deutlich, dass Charn untergegangen ist, der zu Charn gehörende Teich im Wald zwischen den Welten ist ausgetrocknet. Charn hätte eine längere Zukunft gehabt, aber so weit kam es nicht.[119] Diese Welt endet – wie alle Welten.
Im letzten Band der Serie heißt es dazu: „Oh, Jewel – wouldn’t it be lovely if Narnia just went on and on – like what you said it had been?“
„Nay, sister,“ answered Jewel, „all worlds draw to an end, except Aslan’s own country.“[120]
Am Ende wird klar, was eigentlich gemeint ist: Alle bekannten Welten sind nur Schatten einer echten Welt, Aslans Welt, Aslan selbst nennt die alte Erde „Shadowlands“[121]. In dieser echten Welt, Aslans Welt, kann das echte Narnia neben dem echten England liegen:
„Why!“ exclaimed Peter. „It’s England. And that’s the house itself – Professor Kirke’s old home in the country where all our adventures began!“
„I thought that house had been destroyed,“ said Edmund.
„So it was,“ said the Faun. „But you are now looking at the England within England, the real England just as this is the real Narnia. And in that inner England no good thing is destroyed.“[122]
Professor Kirke weist schon im Buch auf den Zusammenhang mit Plato und damit auf das Höhlengleichnis zu Beginn des siebenten Buches von DER STAAT hin. Auch hier sehen die Betrachter nur den Schatten an der Höhlenwand und nicht das Licht.

10. Magie

Die Ringe, die aus dem Staub sind, der von dem Wald zwischen den Welten stammt, sind magische Gegenstände. Sie werden später auf der Erde vergraben und aus diesem Garten wächst aus einem Apfel Narnias ein Apfelbaum. Später wird er umgehauen und aus ihm entsteht ein Schrank, durch den man nach Narnia gelangen kann.
Die Ringe sind der einzige magische Gegenstand, der von Menschen erzeugt wird. Den Staub, den er dafür braucht, hat der Magier von seiner Patin erhalten, einer alten Dame namens Lefay, die noch Elfenblut in sich haben soll. Morgana Le Fay kommt einem dann in den Sinn. Lewis widmet den zweiten Band seinem Patenkind Lucy – also wieder eine Weitergabe von Magie über Paten ...

Die weiße Hexe benutzt eine andere Art von Magie. Sie hat auf ihrer Heimatwelt ein Wort gelernt, mit dem sie – in der Stunde der Gefahr, als ihre Schwester dabei ist, ihre Burg zu stürmen – alle Lebewesen auf ihrer Heimatwelt töten kann.
Später kann sie sich auch in eine grüne Schlange verwandeln.

Aslan wiederum benutzt seinen Gesang, um eine Welt zu schaffen. Anfangs ist das Wachstum dort noch so stark, dass Gegenstände, die eingepflanzt werden, zu wachsen beginnen. So wächst aus dem Stück Laterne ein eigener Baum, ebenso aus den Süßigkeiten, welche die Kinder eingepflanzt haben, und den Gold- und Silbermünzen, die herunterfallen. Aus dem Apfel vom Rand der Welt wächst ein Schutzbaum, der Narnia für Jahrhunderte vor der weißen Hexe bewahren soll.[123]

Einzelne Wesen können auch Magie ausüben. Caspians Lehrer kann in einem Kristall andere Orte sehen. Einige Dryaden können die Zukunft vorhersagen.[124]

11. Anmerkungen

Lewis ist ein meisterhafter Erzähler, der mich auch beim erneuten Lesen immer wieder in seinen Bann schlägt. Oft weiß ich nicht, ob ich weinen oder lachen soll. Oh ja, man kann lachen:
„Now, sir,“ said the Bulldog in his business-like way, „are you animal, vegetable, or mineral?“ That was what it really said; but all Uncle Andrew heard was „Gr-r-r-arrh-ow!”[125]
Der Mensch, der Tiere nicht verstehen will, versteht sie auch nicht. Aber ist es auch ein Verweis auf „The Major General’s Song“ aus THE PIRATES OF PENZANCE von Gilbert & Sullivan?
„In short, in matters vegetable, animal, and mineral,
I am the very model of a modern Major-General.”
Immerhin gibt es Hinweise darauf, dass Lewis musical comedies mochte.[126] Also: Ist es eine Anspielung? Ich denke, ja.
Das Lied der Zwerge aus SNOW WHITE AND THE 7 DWARFS (1937) klingt mir im Ohr, wenn ich folgenden Absatz über Zwerge lese:
And the dwarfs struck up the queer little marching song which goes with the drumbeat, and off they tramped into the darkness.[127]
Eine Stelle gibt es, die ich für eine Persiflage auf Lovecrafts CTHULHU-Mythos halte:
So they turned and went to the bridge. And when they reached it, it certainly seemed solid enough. The single stones were as big as those at Stonehenge and must have been squared by good masons once, though now they were cracked and crumbled. The balustrade had apparently been covered with rich carvings, of which some traces remained; mouldering faces and forms of giants, minotaurs, squids, centipedes, and dreadful gods. Puddlegum still didn’t trust it, but he consented to cross it with the children.[128]

Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein. Lewis’ Frauenbild ist eine Katastrophe. Am ersten Treffen der „talking beasts“ in Narnia nehmen die weiblichen Tiere nicht teil (nun gut, beide Raben). Frauen sollten an Kämpfen nicht teilnehmen („But battles are ugly when women fight.“[129]) oder mögen den Kampf einfach nicht, weswegen sie ihn vermeiden.
Susan, die als einziges der Kinder nicht in das echte Narnia kommt, ist an Dingen interessiert, die offenbar vom wahren Glauben ablenken:
„Oh, Susan!“ said Jill. „She’s interested in nothing nowadays except nylons and lipstick and invitations. She always was a jolly sight too keen on being grown-up.“[130]

Gerade bei der Beschreibung der Einwohner von Calormen lässt Lewis kein Vorurteil aus: Then the dark men came round them in a thick crowd, smelling of garlic and onions, their white eyes flashing dreadfully in their brown faces.[131]
Sammons schreibt dazu: Wie es heißt, mochte Lewis die GESCHICHTEN AUS 1001 NACHT nicht und benutzte deshalb jene Kultur als Basis für die bösen Feinde Narnias.[132]
Kern äußert sich klarer: Kritisch ist hier anzumerken, dass Aversionen gegen dunkelhäutige Südländer hiermit Vorschub geleistet werden kann.[133]

12. Schlussbemerkung

Werden Lewis Defizite von seinen Vorteilen aufgebogen? Eindeutig. Lohnt es sich, die sieben Bücher zu lesen? Auf jeden Fall. Lohnt es sich, den Film anzusehen? Ich weiß es nicht. Die Bilder sehen schön aus, die man schon im Internet besichtigen kann. Es besteht natürlich die Gefahr, dass DER HERR DER RINGE-Kitsch über die Filme schwappen wird, aber das ist eine lässliche Gefahr. Immerhin gibt es noch den Zeichentrickfilm und die englische Fernsehserie, wenn man sich schöne Verfilmungen von Lewis Werk anschauen möchte.

Noch einmal: Lohnt sich Lewis NARNIA-Chronik? Ja. Lewis Figuren sind keine Holzschnitt-Helden, so wie mir Tolkiens Helden immer erscheinen. Lewis Helden haben keinen Sex und Gewaltszenen sind tabu. Die Bücher sind Jugendbücher – aber wir alle waren mal Jugendliche und der Zauber dieser Bücher macht uns für einige Stunden wieder zu Jugendlichen mit großen Träumen. Das ist doch schon ein Grund, sich die Bücher (auf Englisch! auf Englisch! auf Englisch!) zu leisten.

Verwendete Literatur

Die NARNIA-Chroniken in inhaltlicher Reihenfolge:
THE MAGICIAN’S NEPHEW, London, 2001 (Org. 1955)
THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, London, 2001 (Org. 1950)
THE HORSE AND HIS BOY, London, 2001 (Org. 1954)
PRINCE CASPIAN, London, 2001 (Org. 1951)
THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, London, 2001 (Org. 1952)
THE SILVER CHAIR, London, 2001 (Org. 1953)
THE LAST BATTLE, London, 2001 (Org. 1956)

Baring-Gould, W. S. SHERLOCK HOLMES, Bungay/Suffolk, 1962
Beythien, Prof. Dr. A. und Ernst Dreßler (Hrsg.) MERCK’S WARENLEXIKON FÜR HANDEL, INDUSTRIE UND GEWERBE, Leipzig, 1920 (Reprint Recklinghausen, 1996)
Carpenter, Humphrey J. R. R. TOLKIEN – A BIOGRAPHY, London, 1977
Dannenberg, Hilary P. „Doorways to Anywhere vs. Repetitive Hierarchy: The Multiple-World Structure of C. S. Lewis’s Narnian Universe” in Petzold, Dieter (Hrsg.) INKLINGS JAHRBUCH FÜR LITERATUR UND ÄSTHETIK 16, Moers, 1998
Gerold, Thomas „’Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern’: Vergebung zwischen Fantasy und Theologie bei George MacDonald, Charles Williams und C. S. Lewis” in Petzold, Dieter (Hrsg.) INKLINGS JAHRBUCH FÜR LITERATUR UND ÄSTHETIK 22, Moers, 2004
Kern, Raimund B. „Von der Wirklichkeit zum Phantastischen und zurück. Natur und Kultur in den NARNIA-Büchern von C. S. Lewis” in Kranz, Gisbert (Hrsg.) INKLINGS JAHRBUCH FÜR LITERATUR UND ÄSTHETIK 8, Lüdenscheid, 1990
Kranz, Gisbert „Malerei und Musik im Werk von C. S. Lewis” in ders. (Hrsg.) INKLINGS JAHRBUCH FÜR LITERATUR UND ÄSTHETIK 4, Lüdenscheid, 1986
Nesbit, Edith THE STORY OF THE AMULET, www.gutenberg.org (Org. 1906)
Nicklas, Pascal „The Paradox of Racism in Tolkien” in Petzold, Dieter (Hrsg.) INKLINGS JAHRBUCH FÜR LITERATUR UND ÄSTHETIK 21, Moers, 2003
Pesch, Helmut W. FANTASY, o.O. (Passau), 1984
Platon DER STAAT, Stuttgart, 1973
Post. J.B. (Ed.) AN ATLAS OF FANTASY, New York, 1979
Sammons, Martha C. DER REISEFÜHRER DURCH NARNIA, Moers, 1998

Schenkel, Elmar „Chesterton on Trains, or, the Art of Disorientation” in Petzold, Dieter (Hrsg.) INKLINGS JAHRBUCH FÜR LITERATUR UND ÄSTHETIK 14, Moers, 1996


  1. Was dadurch vereinfacht wurde, dass der deutsche Verlag auf meine Anfrage nach Rezensionsexemplaren der deutschen NARNIA-Bände einfach überhaupt nicht reagiert hat.
  2. Carpenter, S. 204
  3. Zur Rolle der Musik in Lewis Werk vgl. Kranz, besonders S. 137
  4. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 141
  5. PRINCE CASPIAN, S. 127 f. Leopard und Schiff werden auch in THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER genannt (S. 218).
  6. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 254 ff. Klarer wird das in THE LAST BATTLE, S. 221.
  7. nach PRINCE CASPIAN, S. 193 und THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 127
  8. vgl. THE HORSE AND HIS BOY, S. 13 ff., S. 43. Der König von Narnia heißt in Calormen „White Barbarian King” (THE HORSE AND HIS BOY, S. 67). Die Zwerge nennen die Einwohner Calormens „Darkies” (THE LAST BATTLE, S. 157).
  9. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 90 f. Angeblich gab es früher in England auch Riesen … (THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 184).
  10. Nein, ich weiß nicht, wie ein Boggle aussieht. Ich würde es von Sumpf/Moor ableiten ...
  11. Eustace verwandelt sich – wie schon vorher einer der sieben Lords – in einen Drachen (THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 98 ff.). Eine Gruppe schlafender Drachen findet sich in der Unterwelt (THE SILVER CHAIR, S. 161); am Ende der Welt erwachsen sie und vernichten die Oberfläche Narnias (THE LAST BATTLE).
  12. Keine Fantasy-Rasse, aber sprechende Eichen sind mir auf der Erde noch nie untergekommen.
  13. Die Bäume sind in THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE auf unterschiedlichen Seiten des Konflikts zwischen Aslan und der Weißen Hexe (ebenda, S. 75).
  14. Diese leben nur im unterirdischen Reich von THE SILVER CHAIR. Am Ende der Handlung ziehen sie sich in ihre eigentlichen Wohngebiete zurück, die noch tiefer im Erdreich liegen.
  15. Eigentlich keine eigene Rasse, doch werden sie in allen Lewis-Illustrationen als ansatzweise nichtmenschlich dargestellt. Auch ihr Auftreten in PRINCE CASPIAN, S. 87, lässt eher auf ein nichtmenschliches Äußeres schließen.
  16. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 140. Der Flussgott taucht erneut in PRINCE CASPIAN, S. 214 auf.
  17. Scheinbar eine Parallelschöpfung zu Tolkiens Orks.
  18. Wir diskutieren nicht, mit wem sich das zweite sprechende Pferd paart, nachdem das erste sprechende Pferd in einen Pegasus verwandelt worden ist – oder mit wem der sich fortpflanzt (THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 172).
  19. vgl. THE HORSE AND HIS BOY, S. 126 und PRINCE CASPIAN, S. 69 f.
  20. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 28
  21. Diese leben nur im unterirdischen Reich (vgl. THE SILVER CHAIR, S. 226).
  22. Zur Zeit der vier Throne waren sie zu Besuch in Cair Paravel. Einige leben noch im östlichen Meer (THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 245 ff.)
  23. Von englisch für „hin und her bewegen“ oder „mit den Ohren wackeln“. Auf deutsch heißen sie Moorwackler (vgl. Sammons, S. 169).
  24. nach THE HORSE AND HIS BOY, S. 221, ihre Bindung an die Sterne folgt in PRINCE CASPIAN, S. 89.
  25. Prinz Caspians Lehrer Cornelius ist ein Halbzwerg (PRINCE CASPIAN, passim).
  26. Die Übersetzung nennt sie Tölpelbeiner (Sammons, S. 179).
  27. Wenn das eine Rasse ist, dann ist ihr Name von „grausam“ abgeleitet.
  28. Engl. „horrors”, also wahrscheinlich Zahnärzte.
  29. THE LAST BATTLE, S. 188
  30. Dieser schläft unterirdisch (vgl. THE SILVER CHAIR, S. 163). Am Ende der Zeit erwachte er in THE LAST BATTLE, S. 184
  31. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 22, später taucht er in PRINCE CASPIAN erneut auf.
  32. Nur ein Affe wird erwähnt, aber der spielt in THE LAST BATTLE eine tragende Rolle.
  33. Unglaublich, aber wahr! Auch andere, nicht zur pseudo-europäischen bzw. pseudo-arabischen Welt passende Dinge haben ihren Einzug nach Narnia gehalten; so die Kartoffel (THE HORSE AND HIS BOY, S. 26) sowie Orangen und Bananen (THE LAST BATTLE, S. 14).
  34. Diese tauchen erst in THE HORSE AND HIS BOY auf. Sie erhalten ihre Sprachgabe nur, weil sie Aslan von den Fesseln befreit haben, als er von der Weißen Hexe gebunden war (nach PRINCE CASPIAN, S. 225).
  35. Pferde haben für Menschen unaussprechliche Namen. So heißt Bree eigentlich Breehy-hinny-brinny-hoohy-hah (THE HORSE AND HIS BOY, S. 27).
  36. Der Wolf Maugrim ist einer der engsten Verbündeten der Weißen Hexe (THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 67).
  37. Die wilden Riesen essen sprechende Tiere (nach THE SILVER CHAIR, S. 144).
  38. Erst die verräterische Katze (THE LAST BATTLE, S. 137), dann alle anderen Tiere (ebenda, S. 188 ff.).
  39. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 18
  40. „River of Narnia“ (THE LAST BATTLE, S. 8; vgl. S. 207)
  41. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 157 f. Später entsteht hier eine Siedlung samt Brücke (PRINCE CASPIAN, S. 122).
  42. Übersetzt wird das mit Feeneden, bedeuten soll es „Unterer Hof“ (um auf die Herrschaft Aslans über alle Reiche hinzudeuten) (nach Sammons, S. 57 und S. 161)
  43. Vorher ist klar, nachher ergibt sich aus THE SILVER CHAIR, S. 63.
  44. „Narnia of the many rivers”, sagt Bree über seine Heimat (THE HORSE AND HIS BOY, S. 20). Einer fließt östlich der wilden Wälder des Westens in den großen Fluss (THE LAST BATTLE, S. 21).
  45. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 153. Später wird dies mit einem Hügel überbaut, der Aslan’s How heißt (PRINCE CASPIAN, S. 102).
  46. König Edmund ist Graf der Westmark (PRINCE CASPIAN, S. 193).
  47. Das schließe ich aus THE LAST BATTLE, S. 14
  48. Dies schließe ich aus der Beschreibung in THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 46
  49. Passend ist, dass die erzählte Geschichte Narnias in THE LAST BATTLE auch hier endet.
  50. Dies sieht der Einsiedler in seinem magischen Teich (THE HORSE AND HIS BOY, S. 201).
  51. Vgl. PRINCE CASPIAN, S. 35. Dem späteren Turnier auf Galma nach war auch das erste Turnier dort (vgl. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 31).
  52. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 31 f. Der Name könnte eine Anspielung auf die Terebinthe in 1. Mose 18 sein. Abgeleitet ist das vom lateinischen Wort für Terpentin (Terebinthina), den Harzausfluss verschiedener Koniferen (nach MERCK’S WARENLEXIKON FÜR HANDEL, INDUSTRIE UND GEWERBE)
  53. THE LAST BATTLE, S. 110. Diese Geschichte war zwischendurch in Vergessenheit geraten (THE VOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 32, S. 46 f.).
  54. vgl. Sammons, S. 169
  55. THE LAST BATTLE, S. 221
  56. THE SILVER CHAIR, S. 262
  57. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 89. In dessen Szepter sind auch die Worte der tiefen Magie eingraviert (THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 153).
  58. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 197 f.
  59. Lewis selbst hat das in seine Skizzen auch so angedeutet, vgl. Post, S. 110 ff.
  60. Vgl. THE LAST BATTLE, S. 188
  61. Im Deutschen Schlängelpfeil genannt (vgl. Sammons, S. 174).
  62. THE HORSE AND HIS BOY, S. 237. Zum Aussehen vgl. THE LAST BATTLE, S. 206.
  63. „Not without going a long way inland, and that would take us into cultivated land and main roads (…).” THE HORSE AND HIS BOY, S. 32.
  64. THE HORSE AND HIS BOY, S. 34. „We are a little land.” heißt es über Narnia (THE HORSE AND HIS BOY, S. 79). Aus der Sicht Calormens ist Narnia winzig: „Ist is not the fourth size of one of your least provinces. A thousand spears could conquer it in five weeks.” (THE HORSE AND HIS BOY, S. 124).
  65. THE LAST BATTLE, S. 32
  66. Dies sieht der Einsiedler in seinem magischen Teich (THE HORSE AND HIS BOY, S. 201).
  67. THE SILVER CHAIR, S. 220
  68. THE SILVER CHAIR, S. 221. Ich erspare mir die Aufarbeitung der Ebenen unter Bism und verweise auf Dannenberg, S. 151
  69. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 119
  70. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 153
  71. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 9. Dies ist ein Verweis auf Edith Nesbit. THE STORY OF THE AMULET bietet neben den Bastables auch einen Besuch einer Hexe in London, der stark an Lewis’ Schilderung des Besuchs der Weißen Hexe in London erinnert. Lewis’ war ein Fan von Nesbit (+ 1924) (vgl. Sammons, S. 24 und Carpenter, S. 159).
  72. 1903 zog sich Holmes zurück (W.S. Baring-Gould SHERLOCK HOLMES). Lewis’ eigene Zeitrechnung spricht von 1900 (Sammons, S. 54).
  73. THE LAST BATTLE, S. 110. Lewis selbst verortet sie – falsch – im Narnia-Jahr 1502 (Jahresangabe nach Sammons, S. 186).
  74. Nach Sammons, S. 186
  75. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 48. Endgültig geklärt wird dies erst in THE LAST BATTLE, S. 57 ff. und S. 64 f. Die Figur soll von Lewis’ Tutor Kirkpatrick beeinflusst sein (Sammons, S. 19).
  76. Die Zeitangabe stammt aus PRINCE CASPIAN, S. 183. Sie wird in THE SILVER CHAIR, S. 73 und THE LAST BATTLE, S. 56, wiederholt.
  77. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 218
  78. In Tumnus Bücherschrank stehen nicht umsonst „Is Man a Myth?“ und „Men, Monks and Gamekeepers; A Study in Popular Legend“ (THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 21)
  79. Nach Sammons, S. 186
  80. Der Vergleich Jesus = Aslan wird an verschiedenen anderen Stellen in der NARNIA-Serie wiederholt. So bittet Aslan Bree in THE HORSE AND HIS BOY (S. 216), ihn anzufassen, um sich von seiner Echtheit zu überzeugen (ein Verweis auf den ungläubigen Thomas in Johannes 20, 24 ff.?).
  81. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 196
  82. Dies wird erst in PRINCE CASPIAN, S. 33 benannt.
  83. Nach THE SILVER CHAIR, S. 58
  84. Sammons, S. 23
  85. THE HORSE AND HIS BOY, S. 73
  86. THE HORSE AND HIS BOY, S. 73. Auch in PRINCE CASPIAN wird auf dieses Buch verwiesen (S. 11). THE SILVER CHAIR verweist auf THE HORSE AND HIS BOY (S. 57).
  87. Nach Sammons, S. 186
  88. vgl. PRINCE CASPIAN, S. 28 und 137. THE LAST BATTLE spricht von über 1000 Jahren zwischen beiden Büchern (The Last Battle, S. 56).
  89. Nach Sammons, S. 186.
  90. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 28. Die genaue Zeitangabe nach Sammons, S. 186.
  91. Nach Sammons, S. 186
  92. THE SILVER CHAIR, S. 14 f. und S. 54 f. Lewis gibt – fälschlich – das Narnia-Jahr 2356 an (Zeitangabe nach Sammons, S. 187).
  93. THE SILVER CHAIR, S. 266
  94. THE LAST BATTLE, S. 7
  95. Der Zentaur spricht davon, dass eine so schlimme Konjunktion der Sterne seit 500 nicht berichtet wird (THE LAST BATTLE, S. 24). Dieses Ereignis ist unbekannt, muss aber nach dem letzten Buch geschehen sein. Tirian erinnert sich an König Rilian aber als seines Urgroßvaters Urgroßvater, der sieben Generationen bzw. 200 Jahre vor ihm gelebt haben soll ... (THE LAST BATTLE, S. 55 bzw. S. 64) Diese Zeitangabe verwendet auch Lewis, der das Jahr 2555 Narnia-Zeit angibt (nach Sammons, S. 187).
  96. THE LAST BATTLE, S. 64. Lewis gibt das Jahr 1949 an, was aber den Angaben widerspricht (Zeitangabe nach Sammons, S. 187).
  97. Susan nicht, denn sie ist „no longer a friend of Narnia.“ (THE LAST BATTLE, S. 168)
  98. Sammons vermutet wegen dieser Symbolik nicht zu Unrecht eine Verbindung zwischen Peter und Petrus (vgl. Sammons, S. 171).
  99. Zur Symbolik des Unfalls mit dem Zug sei nur Schenkel, S. 71 verwiesen
  100. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 167
  101. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 204
  102. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 151
  103. THE HORSE AND HIS BOY, S. 180
  104. PRINCE CASPIAN, S. 222
  105. THE LAST BATTLE, S. 21
  106. Kern, S. 95
  107. PRINCE CASPIAN, S. 155
  108. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, 269 ff. (Das Zitat stammt von S. 271).
  109. THE LAST BATTLE, S. 174
  110. THE LAST BATTLE, S. 102
  111. Bei Azaroth könnte es sich um eine Anspielung auf die Alten Testament erwähnte Aschtoret handeln, uns als Astarte bekannter. Vielleicht ist es auch eine Anspielung auf den Chtulhu-Kult. Oh Azatoth!
  112. Vgl. Römerbrief 2, 12-16 und 25-29
  113. Gerold, S. 27
  114. Dannenberg, S. 155
  115. Unglaublicherweise schreibt Dannenberg über Lewis und nicht über Moorcock (Dannenberg, S. 143). Narnia als Teil der Welten des ewigen Helden ...
  116. Im letzten Band sollen diese Ringe ausgegraben und erneut verwendet werden, doch dazu kommt es nicht mehr (THE LAST BATTLE, S. 65 f.).
  117. Pesch, S. 38. Weiterführend Kern, S. 82 f. und Dannenberg, S. 146.
  118. THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 22
  119. Das schließe ich aus den leeren Stühlen für weitere Könige (THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 63).
  120. THE LAST BATTLE, S. 111
  121. THE LAST BATTLE, S. 224
  122. THE LAST BATTLE, S. 222
  123. Erst in THE LAST BATTLE erfährt man, dass diese Bäume scheinbar in den Wilden Wäldern des Westens standen (THE LAST BATTLE, S. 31).
  124. So bekommt Reepicheep prophezeit, dass er Aslans Land erreichen wird (THE YOYAGE OF THE DAWN TREADER, S. 30 f.)
  125. THE MAGICIAN’S NEPHEW, S. 153
  126. Kranz, S. 133
  127. THE LAST BATTLE, S. 93
  128. THE SILVER CHAIR, S. 99
  129. THE LION, THE WITCH AND THE WARDROBE, S. 119
  130. THE LAST BATTLE, S. 168
  131. THE LAST BATTLE, S. 37
  132. Sammons, S. 61
  133. Kern, S. 84 f. Ein Problem, was auch Tolkien hat (vgl. Nicklas, et al.).