20 Ausgaben – 5 Jahre SOL
20 Ausgaben SOL schon? Hm. Eigentlich hatte ich gedacht, die Gründung eines Vereins würde dazu führen, dass man etwa nach 20 Jahren das erste Mal auf einem großen Con befragt wird, wie es denn damals eigentlich zugegangen sei. Ich hatte schon angefangen, auf meinem heimischen Sofa Posten a la Walter Ernsting zu üben, um dann im Jahre 2015 mit sonorer Stimme Weisheiten herbeten zu können. Scheinbar ist mir die Übungszeit von 20 Jahren nicht vergönnt.
Ich erinnere mich an die ersten Sitzungen der PRFZ in unserer Küche. Lustig war es da, wir hatten tolle Ideen, wie man Nachwuchsarbeit betreiben könnte. Und ich erinnere mich an meine unüberdachte Einwilligung, mich als 1. Vorsitzender aufstellen zu lassen. Ich habe es eine Weile lang gemacht, aber die Struktur, mit der wir es im ersten Anlauf versucht haben, war nicht das Richtige für das, was entstehen sollte. Der zweite Anlauf, jener Anlauf, der auch heute noch fortbesteht, er lernte aus den Fehlern des ersten Vesuches. Aber ich war nicht mehr bereit in diesem zweiten Anlauf auch Verantwortung zu übernehmen. Zu nervig waren die Monate der Vorarbeit gewesen, und ich hatte auch einfach andere Interessen, die meine Zeit fraßen.
Der Name SOL, naje, der ist schon von mir. Von dem Raumschiff war ich immer begeistert. Doch wenn es nach Raumschiffen gegangen wäre, dann hätte das Hefte eigentlich CREST heißen müssen. Die fand ich alle immer viel interessanter als die SOLL. Aber es war nicht nur die Ide mit dem Raumschiff, es war auch die Idee für ein Logo. Ich spiele immer noch gerne Rollenspiele, und im Science-Fiction-Bereich ist der ungekrönte König einfach "Traveller". Dort gibt es eine Allianz der Erdenmenschen, der Solomani ("Man of Sol"), welche sich das Sonnensymbol, eben die runde Sonne mit dem Corona-Strahlenkranz drum herum als Wahrzeichen gewählt haben. Ich fand das immer als ein sehr passendes Symbol für unseren Drang zu den Sternen. Nicht die Erde ist usnere Heimat, sondern das Sonnensystem ist die Heimat der Menschen. Und vielleicht spielte ein wenig Mithras in meine Überlegungen ein. "Sol Invictus" und die schöne alte "Star Trek"-Folge, in der man auf einem eigenartigen Planenten auf eine Zivilisation trifft, die immer noch römisch geprägt ist.
Eigentlich wollte ich ganz wenig schreiben. Komisch, wenn man einmal in Erinnerungen schwelgt, dann kommt man nur schwer wieder aus ihnen heraus. Ich setze mich wieder auf mein Sofa und übe noch ein wenig vor dem Spiegel die Walter-Ernsting-Pose. Und das Kurt-Mahr-Gesicht. Beim nächsten Jubiläum bin ich vielleicht dann schon einen Schritt weiter.