Die Frauen von Nell Gwynne’s

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Kage Baker
"Die Frauen von Nell Gwynne’s" (2010)
"The Woman of Nell Gwynne’s" (2009)
"Feder & Schwert" / Steampunk 9,95 Euro, 160 Seiten

Ein Bratz-Buch. Ein Bratz-Buch ist ein Buch, das man auf dem Balkon in einem Ruck durchlesen möchte, so dass es "bratz" macht, wenn der Umschlag zuklappt. So ging es mir mit diesem Buch.
Bratz.
Lady Beatrice wird Opfer einer Art Massaker; mehrfach vergewaltigt, gefesselt und gedemütigt rächt sie sich an den Tätern, kehrt nach Hause zurück und muss erfahren, dass sie "entehrt" ist und besser tot wäre. Was bleibt ihr im viktorianischen Steampunklondon? Die Prostitution. Sich von den anderen Huren abhebend durch Stil und Sprache wird sie bald Angestellte einer Art Institution eines Privatgeheimnisses. Man macht Fotos von den Kopulationen, um später Politiker erpressen zu können, man hört scharf zu, während man genommen wird und hat ein aufmerksames Auge auf die Menschen um einen herum. Da macht es auch nichts, wenn die Puffmutter blind ist, denn durch Steampunk kann man Okulare einbauen, die ihre Sehkraft wiederherstellen.
Ach, es ist die Mischung von so normalen Dingen wie einem Freudenhaus, so irren Dingen wie einem Treffen von Vertretern der großen Nationen zwecks Ersteigerung einer Wunderwasser, der nebensächliche Verweis auf Monster in der Tiefe (ja, es gibt sie, aber sie sind der Verfasserin nicht mehr als drei Sätze wert), dazu Sex (ja, das hatten wir schon), ein wenig Steampunk und unterirdische Gänge.
Bratz.
Die exzellente Aufmachung und das total geile Cover machen es natürlich noch einfacher, das Buch zu kaufen. Noch (!) einfacher – also: erwerben. Es schadet nicht, dass die Autorin für das Buch Locus und Nebula gewonnen hat (2009 bzw. 2010), zwei der größten SF-Preise.