Die Sommerung

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Schlaraffen hört!

Die Sommerung ist gleichzeitig der große Feind und der beste Freund des Schlaraffen.
Einerseits besteht die Sorge, dass der Rückfall in den Wirkungskreis der Profanei ohne wöchentliche Injektion von schlaraffischem Hochblödsinn dazu führt, dass man sich innerlich all jenem entfremdet, was doch gut für einen ist. Ausritte auf die Südhalbkugel, um in unserer Nordhalbkugel-Sommerung zu sippen, kommen für die meisten Sassen nicht in Frage. Auch der angebotene Stammtisch ist zum Glück und eben keine Sippung, sondern ein gesellschaftliches Ereignis erster Güte, das neben dem traditionellen und schon von den Germanen unter Asparagus dem Wohltätigen durchgeführten Spargelessen nur dabei helfen soll, den Kontakt zu den Sassen nicht zu verlieren.
Aber natürlich ist die Sommerung auch die Zeit, um die schlaraffische Batterie aufzuladen. Man hat Gelegenheit, den Mittwochabend mal anders zu nutzen. Endlich das Komplettwerk von Fontane angehen, das eigene Spiel auf der Nasenflöte perfektionieren, an dem Quilting-Workshop an der Volkshochschule Bielefeld teilnehmen oder endlich jene Fortbildung buchen, bei der man sich dem tibetischen Tempeltanz auf ganz andere, ganzkörperliche Art in Ruhe nähern kann.
Das alles sind Erfahrungen, die man nutzen kann, um sie in die Schlaraffia zurückzuspiegeln. Wir freuen uns jetzt schon auf die Deutung von "Effie Briest" und der Pappenheimer als schlaraffisches Lehrstück, auf Vorträge auf der Nasenflöte oder auf Duelle mit der Wahlmöglichkeit "tibetischer Tempeltanz". Und wer noch immer nach einer Variante sucht, um seinen eigenen Ahnen unverwechselbar zu gestalten, der kann ihn als Quilt-Werk beim Deutschen Schlaraffenrat einreichen, um relativ unproblematisch ein Alleinstellungsmerkmal zu erlangen.
Und wem das alles nicht langt: Einfach mal die Augen schließen, ruhig atmen und in sich hinein spüren. Denn da in einem selbst, ganz tief drinnen, da kann man spüren, dass er noch da ist: Der Thron der Ravensbergia. Und schon ist alles wieder gut.

Lulu!