Du
Du sprachst von unterdrückten Völkern,
irgendwo, fern von hier,
und ich wollte dich doch nur im Arm halten.
Du sprachst von der Ungerechtigkeit des Systems,
dass die Wirtschaft schuld sei,
und ich wollte mit dir reden.
Du nahmst mich mit zu Kulturveranstaltungen,
zu Gunsten von Künstlern mit unaussprechlichen Namen,
und ich wollte mit dir spazieren gehen.
Du erzähltest stolz von deiner Familie,
die alle so gut drauf wären,
und ich wollte dich mit mir nehmen.
Du sagtest, du würdest mich lieben
umnd gerne mit mir zusammensein,
aber wir taten, was du wolltest.
Du lachtest mich aus, wenn ich von Raketen sprach,
von Kolonien auf fremden Planeten,
und dass wir auch etwas tun müssten.
Du lachtest mich aus, wenn ich auf Cons fuhr,
zu Leuten, die mich verstanden und mich so
nahmen, wie ich nun einmal bin.
Du hörtest schon wieder Inti Illimani und
nicht den Schrott, den ich sonst höre,
und ich wollte dich küssen und streicheln.
Du verstandest nicht, warum ich nachts weinte,
du verstandest nicht, wenn ich zu den Sternen blickte,
und du wirst nie verstehen, warum ich weinte.
Du machtest Schluss, sagtest, du würdest mich
nicht mehr lieben.
Hast du je den geliebt, der ich bin?