Ganz fantastisch!
CHRISTIAN RENDEL (HRSG.)
GANZ FANTASTISCH!
Titelbild: init, Bielefeld; Brendow Verlag; 176 Seiten
Es fällt mir schwer, dieses Buch zu »rezensieren«. Alleine deswegen, weil es eine Mogelpackung ist.
Verkauft wird das Buch mit der Coveraufschrift C. S. Lewis – wie Narnia aus Geschichten geboren wurde. Erst auf dem Backcover erfährt man, worum es hier geht – um eine zauberhafte Sammlung zeitloser Geschichten, Quellen der Inspiration für C. S. Lewis. Fünf Seiten hat Herr Rendel für sein Vorwort, genauso lang ist auch der Text von Lewis. Der Rest sind Kurzgeschichten, die man (hoffentlich) kennt.
Dass Lewis von Edith Nesbit beeinflusst wurde, ist klar. Da gibt es in seinem Werk klare Verweise auf Nesbit – aber diese Stellen wurden nicht ausgewählt. Die Aussage: NARNIA-Leser vermuten schon lange, dass die Figur der Weißen Hexe in Lewis‘ DER KÖNIG VON NARNIA von Andersens SCHNEEKÖNIGIN inspiriert sein könnte,
unterstellt NARNIA-Lesern die literarische Bildung eines Grottenolms.
Die Auswahl ist hausbacken, um nicht zu sagen: öde. Da findet sich Beatrix Potter vor Edith Nesbit, der genannte Hans Christian Andersen mit Kenneth Graham (was fielen mir nette Verweise zum Titel Der Pfeifer vor dem Tor zur Dämmerung aus musikalischer Sicht ein, seufz), dann James Stephens und abschließend George
MacDonald, Charles Williams und G. K. Chesterton (nicht in der besten Übersetzung, die der Markt hergibt).
Fazit: Geldverschwendung. Beutelschneiderei. Betrug.