Nur noch einmal Drachen reiten
Nur noch einmal Drachen reiten,
durch den kalten Winterwind;
droben, wo die Wolken schlafen
und die Sterne nahe sind.
Rund um des Drachen Lederschwingen
ist die kalte Luft bereift.
Und man spürt, wie durch den Mantel,
Kälte nach der Seele greift.
Doch ganz warm klingt aus dem Äther
kristallener Planeten-Klang –
wie sie ziehen seit Äonen,
stets die gleichen Bahnen lang.
Milchstraße, du weißes Band,
starkes Rückgrat jeder Nacht.
Hat doch dein weißer, feiner Schleier
stets mich wieder heimgebracht.
Steh’ ich auf des Daches Rücken,
seh’ dem Drachen steigend nach,
fühl’ ich tief in meinem Innern
wie mein Herz schon wieder brach.
Kommt er wieder? Kann ich einmal
fliegen noch, dem Himmel nah?
Kann von oben dann erkennen,
was von unten ich nur sah.