Das böseste Buch aller Zeiten
Magnus Myst
DAS BÖSESTE BUCH ALLER ZEITEN
MAGNUS MYST 3
Titelbild: Daniel Schieck
Innenillustrationen: Jörg Hartmann
Ueberreuter, 147 Seiten
Ach, was war Ueberreuter früher für ein schöner Verlag für Kinderbücher. Und jetzt kommt hier so ein Mist raus.
Auf dem Esoterik- und Mystik-Boom reitend ein Buch für Jugendliche, die sich mit schwarzer Magie beschäftigen. Vier Siegel zum Selbstzaubern sind beigegeben (»Das Magische Siegel«, »Der Bannkreis«, »Der Fluchbrecher« und »Die Rettungsrune«) und das Ganze soll eine Einführung in die »Akademie der dunklen Geheimnisse der schwarzen Magie« sein samt Warnung: »Sei bitte gewarnt! Die Schwarze Akademie ist eine berühmt-berüchtigte Schule.« Seufz. Pseudojugendsprache (»Boah! Was für’n krasser Typ dieser Dekan. Der macht keine Witze, was?« [S. 11]), farbige Texte in unterschiedlichen Fonts, damit man weiß, wer gerade von den Schülern spricht. Langeweile pur.
Die Witze zünden nicht (»Wer von euch kann Telekinese? Na los! Hebt meine Hand!« [S. 18]), ebenso die Wortwitze (»Das tetlos rhi reba « als Antwort auf »Ja. Wir sprechen kein Chinesisch.« [S. 60]) samt Hexenmeister Feng Shu (ebenda).
»Es liegt nun ganz bei dir. Du bist jetzt ein echter Magier. Und kannst mit deinen neuen Kräften tun, was immer du nur wünschst.« (S. 139) Das klingt sehr nach Crowley, ist magisch und weltanschaulich überholt und in einem Jugendbuch falsch.
Wie sind doch gleich die »vier Grundregeln der Bösartigkeit«:
»1. Die Opfer eines Magiers müssen immer mindestens genauso stark oder stärker sein als er selbst.
2. Die Magier und Hexen wenden niemals körperliche Gewalt an. Nur zur Selbstverteidigung in höchster Not.
3. Wenn wir schon böse sind, dann auch RICHTIG.
4. Ein Magier hat immer Spaß bei dem, was er tut.« (S. 142 f.)
Als Zusammenfassung des Buches gut – das sind keine bösen Magier, nicht einmal Teeniehexen, das ist das Aufspringen-Wollen auf einen Zug, der für Magnus Myst zu schnell ist.
Finger weg.