Die Welten des Magnus Ridolph
Jack Vance
Die Welten de Magnus Ridolph
(The many worlds of Magnus Ridolph)
Ü: Lore Straßl
Heyne 4053
6,80 DM
Dieser Band enthält die gesammelten Stories um den intergalaktischen Detektiv Magnus Ridolph. Ich sage es gleich - wer hier Stories sucht, die mit Asimovs Kriminalgeschichten ode etwa Doyle konkurrieren können, ist falsch beraten. Was er aber auf jeden Fall finden wird ist eine nette Storykollektion, deren Inhalt abwechslungsreich und gut lesbar ist.
"Die Kokodkrieger", die erste Story, dürfte wohl gleich die beste im ganzen Band sein. Es geht hier um einen Planeten, wo - zum Kampf gegen die drückende Überbevölkerung - ameisengleiche Staaten zum Kampf gegeneinander antreten. Dies ist nicht der Stein des Anstoßes, sondern die Menschen, die auf diese Schlachten Wetten abschließen - und Magnus macht damit ein Ende ... Er versucht nicht, die "falsche" Lebensweise der Eingeborenen zu ändern, sondern er akzeptiert ihre Notwendigkeit und will nur die sadistisch veranlagten Menschen von ihren Wegen abbringen.
"Der unnennbare McInch" ist eine nette Kombinier-Geschichte mittlerer Bauart, eine Story, wo der Leser wenigstens eine geringe Chace hat, die Lösung selber herauszubekommen.
"Die heulenden Schlinger" ist schon fast eine Propagierung zur Abschlachtung von Eingeborenen (nachlesen!). Lohnt sich am wenigsten im Band, ist aber immer noch erzählerisch gut (die Ausarbeitung der Natur erinnert an "Der graue Prinz". Super gemacht - hier zeigt Vance seine wirkliche Stärke.).
"Der König der Diebe" - nunja, altes Thema. Gucky hat das auch - und wesentlich lustiger und plausibler - gelöst.
"Kurort zwischen den Sternen" ist vielleicht vom humoristischen her die beste Geschichte. Böse Monster bedrohen Kurort - irdischer Detektiv spielt unfreiwllig Lockvogel und rächt sich sehr humorvoll an seinen Opfern.
"Gnadenstreich" - hervorragend. Wir wollen das Lesevergnügen nicht schmälern ...
"Die manipulierten Sardinen" lebt durch die Darstellung der intelligenten Fische, mit denen Magnus nur über Bildkarten Kontakt aufnehmen kann.
"Das mysteriöse Verschwinden" - nunja, wissenschaftlich wohl unhaltbar, ziemlich öde, Magnus Ridolph Supermann.
Alles in allem: gute Unterhaltung.