Einmal noch
Einmal noch, bevor ich sterbe,
will ich einen Zauber weben.
Alle jene soll er grüßen
die berührten je mein Leben.
Er soll ihnen Bilder schenken
und die alten Lieder singen,
aus dem Zauber meines Lebens
ihnen einen Abglanz bringen.
Einmal noch, bevor ich sterbe,
will ich auf die Klippen steigen,
wo die Väter ihren Söhnen
fremde, ferne Küsten zeigen.
Will in blaue Wellen schauen,
will von fernen Ländern träumen,
deren Städte, deren Äcker
jene fernen Küsten säumen.
Einmal noch, bevor ich sterbe,
will ich beim Feind die Schuld begleichen,
weil mit den Zeiten vor den Augen
alte Feinde Freunden gleichen.
Will mich nicht der Narben schämen,
die die Jahre eingegraben,
denn ich weiß, dass Feind wie Freunde
selber von mir Narben tragen.
Einmal noch, bevor ich sterbe,
will ich deine Lippen küssen
die von Liebe und vom Leben
mehr als jeder Seher wissen.
Kann nur hoffen drin zu finden
Kraft für einen Neubeginn,
denn die Bläue ihrer Tiefe –
sie gibt meinem Leben Sinn.