Ferner Schatten schlanke Finger
Ferner Schatten schlanke Finger
tanzen auf dem Wiesengrund,
und sehr schläfrig liegt im Dunkel
der alte, heil’ge Steinenrund.
Dolmen steh‘n wie alte Zähne,
das Moos sie wie ein Kleid verziert,
wenn des Mondes volles Funkeln
sich auf ihnen fast verirrt.
Leise liegt das Gras, fast schlafend,
liegen Wald und Wiese hier,
und ganz leise, nicht mal wispernd,
wartet schweigend das Getier.
Wie in Hauch, ein leises Flüstern,
spricht der Hexer seinen Fluch;
und das Sternenzelt bedecket
alles mit dem klaren Tuch.
Und ein Gott erhört die Worte,
hört sie fern im Firmament,
hört den Fluch und den Gedanken,
der dem Fluche immanent.
Hebt die Hand mit einer Geste,
die man nur von Göttern kennt,
deutet nieder, auf die Wiese,
zeigt herab vom Firmament.
Wo gerade noch stand ein Hexer,
auf den Lippen seinen Spruch,
ist jetzt Ruhe, wieder Schweigen
und ein wenig Brandgeruch.
Wenn du rufst die alten Götter
auf der alten Steine Platz –
merke dir die weisen Worte,
Wunsch, nicht Fordern, sei dein Satz.
Lass die alten Götter schlafen,
halte dich vom Fordern fern,
denn die alten, weisen Götter,
hören nur dein Wünschen gern.