Graf Eberstein

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Text: nach Ludwig Uhland
Melodie: Jochen Naumann, Ritter
Erstaufführung: 1991 (bei der Vorbereitung der ersten FOLLOW-LP)

Zu Tandor im Saale, da hebt sich ein Klingen,
mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen.
Graf Eberstein / führet den Reih’n
mit des Königs holdseligem Töchterlein.

Und als er sie schwingt nun im lustigen Reigen,
da flüstert sie leise (sie kann’s nicht verschweigen):
"Graf Eberstein, / hüte dich fein!
Heut’ Nacht wird dein Schlösslein gefährdet sein."

Ei, denket der Graf, Euer königlich Gnaden,
so habt Ihr mich darum zum Tanze geladen!
Er sucht sein Roß, / lässt seinen Troß,
und jagt nach seinem gefährdeten Schloß.

Um Ebersteins Feste, da wimmelt’s von Streitern,
sie schleichen im Nebel mit Haken und Leitern.
Graf Eberstein / grüßet sie fein.
Er wirft sie vom Wall in die Gräben hinein.

Als nun der Herr König am Morgen gekommen,
da meint er, es seie die Burg schon genommen.
Doch auf dem Wall / tanzen mit Schall
der Graf und seine Gewappneten all'.

"Herr König, beschleicht Ihr ein andermal Schlösser,
tut’s not, ihr versteht aufs Tanzen Euch besser.
Euer Töchterlein / tanzet so fein,
dem soll meine Feste geöffnet sein."

Im Schlosse des Grafen, da hebt sich ein Klingen,
mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen.
Graf Eberstein / führet den Reih'n
mit des Königs holdseligem Töchterlein.

Und als er sie schwingt nun im bräutlichen Reigen,
da flüstert er leise, nicht kann er’s verschweigen:
"Schön Jungfräulein, / hüte dich fein!
Heut’ Nacht wird ein Schlösslein gefährdet sein."