Kalte Tode
In einer großen Halle
am kalten Ende der Welt
da sitzen meine Freunde,
mein Trank ist schon bestellt.
Es klingen keine Lieder,
es blitzt kein kluger Reim;
sie sitzen und sie schweigen
in ihrem letzten Heim.
Sie sitzen auf hohen Stühlen
mit Lehnen aus uraltem Holz,
uns aus ihren Mienen sprechen
des Mutigen Hoffart und Stolz.
Ihr Tod trug keinen Schrecken,
kam doch nach freier Wahl.
Nur dem, der sich stets fürchtet,
dem schmeckt das Sterben schal.
Ich höre leise ihr Murmeln,
wenn Schlaf mich übermannt.
Sie warten, dass ich folge,
ruhig an des Schnitters Hand.
Sie sitzen und sie warten,
bis dass der Tod mich bringt –
ich lass sie noch `was warten,
bis dass es ihm gelingt.